Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Schröder
Schröder,1) Friedrich Ludwig, Schauspieler und Theaterleiter, * Schwerin 3. 11. 1744, ✝ Rellingen (Kr. Pinneberg) 3. 9. 1816; leitete die Hamburger Bühne 1771-80, 1786-98 und 1811/12; war ein leidenschaftl. ausdrucksstarker Darsteller. Er bearbeitete Shakespeare für die dt. Bühne und schrieb Unterhaltungsstücke. S. hatte großen Einfluss auf die dt. Freimaurerei.
2) Gerhard, Politiker (CDU), * Saarbrücken 11. 9. 1910, ✝ Kampen (Sylt) 31. 12. 1989; Jurist, 1949-80 MdB, war 1953-61 Bundesinnenmin., 1961-66 Bundesaußenmin. und 1966-69 Bundesverteidigungsmin.; 1969-80 Vors. des Bundestagsausschusses für auswärtige Angelegenheiten.
3) Gerhard, Politiker (SPD), * Mossenberg (heute zu Blomberg) 7. 4. 1944; Jurist, seit 1963 Mitgl. der SPD; war 1978-80 Vors. der Jungsozialisten (Juso), 1980-86 und seit 1998 MdB, 1986-98 in Niedersachsen MdL und dort 1986-90 Vors. der SPD-Landtagsfraktion. 1990-98 war er MinPräs. von Niedersachsen, seit Okt. 1998 ist er Bundeskanzler, seit April 1999 auch Bundes-Vors. der SPD. Er widmete sich in den letzten Jahren verstärkt Wirtschaftsfragen und trat auch mit Vorschlägen für eine Modernisierung Dtl.s hervor (u.a. »Innovationen für Dtl.«, zus. mit O. Lafontaine, 1998).
4) Rudolf Alexander, Schriftsteller, * Bremen 26. 1. 1878, ✝ Bad Wiessee 22. 8. 1962; gründete 1899 mit A. W. Heymel und O. J. Bierbaum die Zeitschrift »Die Insel« (Insel Verlag), später mit R. Borchardt und H. von Hofmannsthal die »Bremer Presse«. Mitgl. der Bekennenden Kirche; bedeutendster Erneuerer des prot. Kirchenlieds im 20. Jh. In seiner frühen Lyrik dem Ästhetizismus und Bekenntnis zum humanist. Erbe der Klassik verpflichtet (»Dt. Oden«, 1913; »Heilig Vaterland«, 1914), bestimmten nach 1918 prot. Christlichkeit und Anlehnung an antike Klassizität seine epigonal wirkende Dichtung (»Mitte des Lebens«, 1930). Leitmotiv der Prosawerke ist die Frage nach der polit. und religiösen Verantwortung des Dichters. Galt als Repräsentant christlich-humanist. Dichtung nach 1945 (»Die geistl. Gedichte«, 1949); bed. Übersetzungen und Nachdichtungen antiker und moderner Autoren.
Literatur:
R. Tgahrt, Rudolf Borchardt, Alfred Walter Heymel, R. A. S., bearb. v. Ausst.-Kat. Schiller-Nationalmuseum, Marbach am Neckar. München 1978.
5) Sophie, geb. Bürger, Schauspielerin, * Paderborn 1. 3. 1781, ✝ München 25. 2. 1868; spielte u. a. in Hamburg und München, 1798/99, 1815-29 sowie 1836-40 am Wiener Burgtheater; berühmt in leidenschaftlich-trag. Rollen.
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