Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Schreibmaschine
Schreibmaschine,Büromaschine für maschinelle Schreibarbeiten, mit der durch manuellen Tastenanschlag Typen (Buchstaben, Ziffern, Satzzeichen sowie Sonderzeichen) mittels eines Farbbandes auf einen über eine drehbare Walze gespannten Papierbogen »gedruckt« werden. Man unterscheidet nach der Arbeitsweise mechan., elektromechan. und elektron. S., nach Größe und Gewicht Büro-, Groß- oder Standard-S., Flach- oder Reise-S., nach der Art des Schreibwerks Typenhebel-, Schreibkopf- und Typenrad-S.
Aufbau und Wirkungsweise: Die Typenhebel-S. haben eine Tastatur (Tastenfeld) aus 44-46 Tastenhebeln mit Tasten, die durch jeweils zwei Zeichen gekennzeichnet sind, und etwa zehn Tastenhebeln für besondere Funktionen. Bei den mechan. S. werden die Typenhebel mit Fingerdruck zum Anschlag gebracht, bei elektromechan. S. erfolgen Typenwahl und übrige Schreibvorgänge durch jeweils leichte Tastenberührung, die weiteren Abläufe werden durch einen eingebauten, ständig laufenden Elektromotor bewirkt. Bei Schreibkopfmaschinen bewegt sich der leicht auswechselbare Schreibkopf (meist ein Kugelkopf, Kugelkopfmaschinen) samt Farbbandkassette auf einem Schlitten entlang der Schreibzeile und wird bei Bedienung der Tastatur so gehoben, gedreht und/oder gekippt, dass er mit der jeweils gewünschten Type an der Schreibstelle hammerartig das Farbband gegen das Schreibpapier schlagen kann. In elektron. S. übernehmen Mikroprozessoren Funktionen wie Randüberwachung, Textanordnung (Flatter- oder Blocksatz) u. a. Sie können mit einem Schreibkopf ausgerüstet sein oder mit einem Typenrad (Typenradmaschine), bei dem die einzelnen Typen auf radial angeordneten Speichen angebracht sind; z. T. sind sie mit einer Zweit- oder Mehrfachbelegung der Tastatur ausgestattet, sodass auf andere Schriften bzw. Zeichen umgeschaltet werden kann. Die Mikroelektronik ermöglichte die Entwicklung von Speicher-S. mit Display und Speicher, die an Computer, Teletex, Fernschreiber u. a. angeschlossen werden können.
Geschichte: 1714 meldete H. Mill in London eine S. zum Patent an. S. mit Typenhebeln stammen von K. F. Drais Freiherr von Sauerbronn (1832), von X. Progin aus Marseille (1833), von G. Ravizza aus Novara (1855), der kreisförmig aufgehängte Typenhebel anwandte und das Farbband einführte, und von P. Mitterhofer aus Tirol, der vier Modelle von Typenkorb-S. baute (1864-69). Serienmäßig wurden S. zuerst von der amerikan. Firma Remington seit 1873/74 hergestellt.
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