Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Schottisch-Gälisch
Schọttisch-Gälisch,(eigensprachlich Gàidhlig), die einheim. kelt. Sprache der Gälen (Gälisch) Schottlands. Sie kam erstmals im späten 5. Jh. mit den Scotti (Iren) von Ulster aus nach Britannien und wurde im 11. Jh. im ganzen heutigen Schottland gesprochen, seitdem jedoch vom Englischen nach NW zurückgedrängt. Zw. dem 10. und 13. Jh. gliederte sich das S.-G. (mit dem Manxgälischen, Manx) aus dem Gemeingälischen aus und nahm eine von der ir. Sprache verschiedene Entwicklung. - Die Sprache wurde zuerst im »Book of Deer« (12. Jh.) nachgewiesen, die wichtigste Handschrift ist die Gedichtsammlung »The Book of the Dean of Lismore« (entstanden um 1520). Die Bibel wurde 1690 auf der Grundlage der ir. Version übersetzt. Die schottisch-gäl. Lit. fand ihren Höhepunkt in der (Natur-)Lyrik von A. MacDonald (* um 1700, ✝ 1770), D. MacIntyre (* 1724, ✝ 1812) und der religiösen Dichtung von D. Buchanan (* 1716, ✝ 1768). Die genialen Fälschungen von J. Macpherson gaben den Anstoß zu Sammlungen von Volksliteratur v. a. im 19. Jh. Im 20. Jh. trugen S. MacLean (* 1911), D. S. Thomson und D. MacAulay sowie I. C. Smith (* 1928) zur Erneuerung der Literatur und Sprache bei.
Literatur:
Lambert, P.-Y.: Les littératures celtiques. Paris 1981.
The companion to Gaelic Scottland, hg. v. D. S. Thomson. Tb.-Ausg. Oxford 1987.
Gaelic and Scots in harmony, hg. v. dems. Glasgow 1990.
Dwelly, E.: The illustrated Gaelic-English dictionary. Neuausg. Edinburgh 1993.
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