Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Schock
I Schock,altes Zählmaß, 60 Stück.
II Schock
[frz., zu choquer »anstoßen«],
1) (körperl. S., Kreislauf-S.) durch unterschiedl. Ursachen hervorgerufenes akutes Versagen der lebenswichtigen zentralnervös gesteuerten Herz-Kreislauf- und Stoffwechselregulation mit allg. verminderter Durchblutung (Sauerstoff- und Nährstoffmangel) sowie fortschreitender Übersäuerung in den Geweben, schließlich Zusammenbruch der Organsysteme als Reaktion auf eine den Körper treffende Schädigung. Der Volumenmangel-S. (hypovoläm. S.) wird durch starke (mehr als 20 %) Verminderung des Blutvolumens als Folge von äußeren oder inneren Blutungen, durch Wasser-, Plasma- und Elektrolytverluste bei anhaltenden Durchfällen, Polyurie oder Verdunsten hervorgerufen, der kardiogene S. durch eine akute Verminderung der Herzleistung, z. B. bei Herzinfarkt, der bakterielle oder septisch-tox. S. (Endotoxin-S.) durch Endotoxine v. a. gramnegativer Erreger bei Bakteriämie (meist mit hohem Fieber, Schüttelfrost). Der Blutzuckermangel-S. (hypoglykäm. S.) wird meist durch eine übermäßige Insulinzufuhr (Insulin-S.) bei Diabetes mellitus hervorgerufen, der anaphylakt. S. ist Ausdruck eines extremen allerg. Geschehens; beim traumat. S. kommt es wegen schwer wiegender Verletzungen zu einem Zusammenwirken hypovoläm. und psych. Komponenten. Symptome des S. sind blasse, feucht-kühle Haut, weicher, schneller Puls, abfallender Blutdruck, Bewusstseinsstörung. - Die Schockbehandlung (Schocktherapie) besteht in Flachlagerung, Beruhigung, Bekämpfung der Ursachen (z. B. Blutstillung), Sauerstoffzufuhr, Schutz vor Wärmeverlust und intensivmedizin. Maßnahmen mit Infusionsbehandlung (außer bei kardiogenem S.), ggf. Schmerzbekämpfung.
2) (psych. oder Nerven-S.) durch seel. Erschütterung (starke emotionale Reaktionen auf Ereignisse) hervorgerufene schockähnl. vegetative Reaktionen. Symptome sind Herz- und Kreislaufstörungen mit einer ungenügenden Sauerstoffversorgung des Gehirns, Zittern, Ohnmacht, Schweißausbruch sowie Orientierungsverlust, Erregung oder Erstarrung.
III Schọck,
Rudolf, Sänger (Tenor), * Duisburg 4. 9. 1915, ✝ Düren 13. 11. 1986; gastierte an in- und ausländ. Bühnen; war später v. a. erfolgreich mit Operetten- und Unterhaltungsmusik.
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