Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Schmuck
Schmuck,Zierde, Verschönerung; Gegenstände, mit denen Menschen sich schmücken und die sie an Körper und Kleidung tragen. - S. findet sich zu allen Zeiten und bei allen Völkern. Urspr. als Amulett zur Abwehr von Gefahren oder als Talisman verwendet, wurde das S.-Stück zunehmend ein nur ästhet. Gegenstand; es diente häufig der Betonung einer sozialen Rolle (z. B. Krone und Zepter als Rang- und Herrschaftszeichen), auch der Hortung und Schaustellung von Reichtum, hatte z. T. auch prakt. Funktionen (z. B. als Fibel, Schnalle, Gürtel oder Knopf die Kleidung zusammenzuhalten). - Außerhalb Europas ist S. in traditionellen Kulturen der wichtigste Ausweis für die ethn., soziale, ökonom., geschlechtsspezif. oder religiöse Identität seines Trägers. Neben Behang-S. (Ketten), Band-S. (Stirnbänder, Gürtel), Ring- bzw. Spangen-S. und Einsteck-S. (Zierkämme, Federn) erfüllen auch Bemalen, Tatauieren, Deformierung einzelner Körperteile sowie das Anbringen von Zierrat auf der Kleidung das Schmuckbedürfnis.
Literatur:
Hoffmann, E.u. Treide, B.: S. früher Kulturen u. ferner Völker. Neuausg. Stuttgart 1976.
Heller, C. B. u. a.: Bruckmann's Handbuch des S. München 1977.
Daniëls, G.: Schmuckformen der Völker. Tübingen 1989.
Schmuckkunst im Jugendstil, bearb. v. I. Becker, Ausst.-Kat. Brohan-Museum Berlin 21989.
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