Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Schmetterlinge
Schmetterlinge(Falter, Schuppenflügler, Lepidoptera), weltweit verbreitete Insektenordnung mit etwa 150 000 Arten. Die Verwandlung (Metamorphose) ist vollständig: Auf das Ei folgen die Raupe, dann die Puppe und der Vollkerf (Falter). Die vielgestaltigen Raupen haben kauende Mundwerkzeuge, kurze Fühler, meist sechs Punktaugen. Sie sind oft bunt, glatt oder haben Warzen, Dornen, Haare. Die Puppen ruhen in einem von der Raupe gesponnenen Kokon im Boden oder hängen mit einem Spinnfaden an Bäumen, Steinen u. a. - Die Mundwerkzeuge sind saugend; der eingerollt getragene Rüssel kann die Körperlänge übertreffen. Mit dem Saugrüssel werden bes. Baum-, Blüten- und Fruchtsäfte aufgenommen; die Raupen leben meist von Blättern, Früchten, Samen, Rinde, Holz oder Pilzen; einige, wie die Motten, fressen Haare, Horn, Federn oder Wachs. Körper und Flügel der S. tragen dachziegelartig angeordnete Schuppen. Selten fehlen die Schuppen weitgehend, sodass die Flügel glasartig durchscheinend sind, z. B. bei der Familie Glasflügler (Aegeriidae). Die Farben entstehen durch Farbeinlagerungen (Pigmentfarben), bei den Schillerfarben durch Lichtbrechung (Interferenzfarben). In der Regel sind zwei Paar Flügel vorhanden, das hintere Paar ist oft kleiner. Die sieben bis fast 100 Glieder der Fühler sind verschieden gestaltet. Das Geruchswahrnehmungsvermögen ist hoch entwickelt. Mit den großen Facettenaugen können Farben wahrgenommen werden. Gehörorgane zur Wahrnehmung von Ultraschall finden sich an der Grenze von Brust und Hinterleib, z. B. bei den Eulen-S. Häufig sind Duftdrüsen und Dufthaare bei beiden Geschlechtern. Die Duftstoffe werden auf große Entfernungen hin wahrgenommen, sie dienen dem Reizen und Anlocken des Geschlechtspartners (Sexuallockstoffe). Größe, Gestalt und Färbung der S. sind sehr unterschiedlich. Bei Körperlängen zwischen 1 und 60 mm gibt es Flügelspannweiten von 3 bis 300 mm.
▣ Literatur:
Friedrich, E.: Handbuch der Schmetterlingszucht. Stuttgart 21983.
⃟ Der Kosmos-Schmetterlingsführer, Beiträge v. I. Novak u. a. A. d. Tschech. Stuttgart 51992.
⃟ S. u. Nachtfalter, bearb. v. C. A. W. Guggisberg u. a. Stuttgart 141992.
⃟ Dierl, W.: S. München 51998.
⃟ Hürter, H.-A.: Die wissenschaftlichen Schmetterlingsnamen. Herleitung u. Deutung. Bottrop 1998.
Schmetterlinge(Falter, Schuppenflügler, Lepidoptera), weltweit verbreitete Insektenordnung mit etwa 150 000 Arten. Die Verwandlung (Metamorphose) ist vollständig: Auf das Ei folgen die Raupe, dann die Puppe und der Vollkerf (Falter). Die vielgestaltigen Raupen haben kauende Mundwerkzeuge, kurze Fühler, meist sechs Punktaugen. Sie sind oft bunt, glatt oder haben Warzen, Dornen, Haare. Die Puppen ruhen in einem von der Raupe gesponnenen Kokon im Boden oder hängen mit einem Spinnfaden an Bäumen, Steinen u. a. - Die Mundwerkzeuge sind saugend; der eingerollt getragene Rüssel kann die Körperlänge übertreffen. Mit dem Saugrüssel werden bes. Baum-, Blüten- und Fruchtsäfte aufgenommen; die Raupen leben meist von Blättern, Früchten, Samen, Rinde, Holz oder Pilzen; einige, wie die Motten, fressen Haare, Horn, Federn oder Wachs. Körper und Flügel der S. tragen dachziegelartig angeordnete Schuppen. Selten fehlen die Schuppen weitgehend, sodass die Flügel glasartig durchscheinend sind, z. B. bei der Familie Glasflügler (Aegeriidae). Die Farben entstehen durch Farbeinlagerungen (Pigmentfarben), bei den Schillerfarben durch Lichtbrechung (Interferenzfarben). In der Regel sind zwei Paar Flügel vorhanden, das hintere Paar ist oft kleiner. Die sieben bis fast 100 Glieder der Fühler sind verschieden gestaltet. Das Geruchswahrnehmungsvermögen ist hoch entwickelt. Mit den großen Facettenaugen können Farben wahrgenommen werden. Gehörorgane zur Wahrnehmung von Ultraschall finden sich an der Grenze von Brust und Hinterleib, z. B. bei den Eulen-S. Häufig sind Duftdrüsen und Dufthaare bei beiden Geschlechtern. Die Duftstoffe werden auf große Entfernungen hin wahrgenommen, sie dienen dem Reizen und Anlocken des Geschlechtspartners (Sexuallockstoffe). Größe, Gestalt und Färbung der S. sind sehr unterschiedlich. Bei Körperlängen zwischen 1 und 60 mm gibt es Flügelspannweiten von 3 bis 300 mm.
▣ Literatur:
Friedrich, E.: Handbuch der Schmetterlingszucht. Stuttgart 21983.
⃟ Der Kosmos-Schmetterlingsführer, Beiträge v. I. Novak u. a. A. d. Tschech. Stuttgart 51992.
⃟ S. u. Nachtfalter, bearb. v. C. A. W. Guggisberg u. a. Stuttgart 141992.
⃟ Dierl, W.: S. München 51998.
⃟ Hürter, H.-A.: Die wissenschaftlichen Schmetterlingsnamen. Herleitung u. Deutung. Bottrop 1998.