Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Schlüter
Schlüter,1) Andreas, Bildhauer und Baumeister, * Danzig (?) um 1660, ✝ Sankt Petersburg vor dem 23. 6. 1714; begann mit plast. Arbeiten in Warschau und kam 1694 nach Berlin, wo er 1696 die Schlusssteinreliefs des Zeughauses (Köpfe der Meduse, sterbender Krieger sowie Prachthelme) schuf. 1697/98 entstand das Bronzestandbild Friedrichs III., des späteren preuß. Königs Friedrich I. (früher in Königsberg, Original verschollen, Folgeguss seit 1977 vor dem Neuen Flügel von Schloss Charlottenburg), seit 1697 das Reiterdenkmal des Gr. Kurfürsten (Lange Brücke, Berlin; nach dem Zweiten Weltkrieg im Ehrenhof des Schlosses Charlottenburg). Unter den späteren plast. Arbeiten ragen die bleigegossenen Prunksärge der Königin Sophie Charlotte (1705) und König Friedrichs I. (1713; Berlin, Dom) hervor. Seit 1698 leitete S. den Bau des Berliner Stadtschlosses (1944/45 weitgehend zerstört, 1950/51 gesprengt und abgetragen), das mit seinen Kolonnaden und dem figurenreichen Lustgartenportal eine eigenwillige Auseinandersetzung mit dem röm. Barock darstellte. 1713 folgte er dem Ruf Peters d. Gr. nach Sankt Petersburg.
2) Otto, Geograph, * Witten 12. 11. 1872, ✝ Halle (Saale) 12. 10. 1959; seit 1911 Prof. in Halle (Saale); einer der Begründer der modernen Anthropogeographie, v. a. der Siedlungsgeographie; Schwerpunkt seiner Arbeiten war die Genese der Kulturlandschaft.
3) Poul, dän. Politiker, * Tondern 3. 4. 1929; Rechtsanwalt, war 1974-93 Vors. der Konservativen Volkspartei und 1982-93 Ministerpräsident.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Schlüter