Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Schlaganfall
Schlag|anfall(Gehirnschlag, Apoplexie, apoplektischer Insult), plötzlich auftretende Gehirnfunktionsstörung infolge einer Gehirnblutung oder eines Gehirngefäßverschlusses (Embolie, Thrombose). Durch die Ausschaltung unterschiedlich großer Hirnanteile kommt es meist zum plötzl. Bewusstseinsverlust mit Lähmungen, zu Gefühlsstörungen, oft auch zum Sprachverlust (Aphasie). Die Lähmungen sind, wenn nicht lebenswichtige Bezirke oder zu große Hirnanteile betroffen werden, oft weitgehend rückbildungsfähig. Sie betreffen meist nur eine Körperhälfte (Halbseitenlähmung, Hemiplegie): Bei Blutungen in die linke Hirnhälfte ist die rechte Seite betroffen, beim rechtsseitigen Sitz die linke. Die gelähmten Gliedmaßen sind anfangs schlaff, sie gehen erst später in das krampfhafte (spast.) Stadium über. Ursachen des S. sind Gefäßwandveränderungen (Arteriosklerose), meist bei Hochdruckkrankheit. Die Mehrzahl der gefäßabhängigen S. tritt erst im höheren Lebensalter auf.
Maßnahmen: Sofort einen Arzt rufen! Der Kranke ist bequem zu lagern und von beengenden Kleidungsstücken zu befreien. Keine Nahrungs- oder Flüssigkeitszufuhr (Erstickungsgefahr!). Meist erfolgt Klinikaufnahme. Die Behandlung der Folgen eines S. erstreckt sich über viele Monate. Durch Massage und gymnast. Übungen sind Besserungen der Lähmungsfolgen zu erzielen.
Literatur:
Krämer, G.: S. von A-Z. Medizin. Fachwörterbücher verstehen. Stuttgart 1997.
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