Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Schlaf
I Schlaf,durch Änderungen des Bewusstseins, entspannte Ruhelage und Umstellung versch. vegetativer Körperfunktionen gekennzeichneter Erholungsvorgang des Gesamtorganismus, v. a. des Zentralnervensystems, der von einer inneren, mit dem Tag-Nacht-Wechsel synchronisierten Periodik gesteuert wird; dabei kommt es zu einem Verlust der räumlich-zeitl. und personellen Orientierung durch eine vom Hirnstamm verursachte Funktionsänderung der Hirnrinde. - Lückenhaft sind noch die Einsichten in die Bedeutung des S. als Erholungsphase des Organismus, bes. des Zentralnervensystems. - Ebenso wie die Aufmerksamkeit im Wachen variieren kann, ändert sich auch die S.-Tiefe, kenntlich an der Stärke des zur Unterbrechung des S. erforderl. Weckreizes. Mithilfe des Elektroenzephalogramms (EEG) lassen sich die folgenden S.-Stadien unterscheiden: Tief-S. (Stadium E), mitteltiefer S. (Stadium D), Leicht-S. (Stadium C), Einschlafen (Stadium B), entspanntes Wachsein (Stadium A). Während einer Nacht werden die versch. S.-Stadien (bei insgesamt abnehmender S.-Tiefe) 3- bis 5-mal durchlaufen, begleitet von phas. Schwankungen zahlr. vegetativer Funktionen. Bezeichnend ist z. B. während des Durchlaufens des Stadiums B das Auftreten rascher Augenbewegungen (engl. »rapid eye movements«, REM-Phase; dauert mehrere Minuten bis etwa 1/2 Stunde, 3- bis 6-mal während der Nacht). Charakteristisch für den REM-S. ist weiter die lebhafte Traumtätigkeit. - S.-Mangel führt zu erhöhter Reizbarkeit, herabgesetzter Konzentrations- und Leistungsfähigkeit; längerer S.-Entzug kann das Gehirn bleibend schädigen. Im Verlauf des menschl. Lebens nimmt die S.-Dauer ab (beim Neugeborenen täglich etwa 16 Stunden, beim Kleinkind 14-13, bei Kindern und Jugendlichen 12-8, bei Erwachsenen bis zu 40 Jahren 8-7 und im späteren Alter etwa 6 Stunden), auch der Anteil des REM-S. (bei Neugeborenen etwa 50 %, bei Kindern und Jugendlichen etwa 25-20 %, bei Erwachsenen etwa 20 % der Gesamtschlafzeit) verringert sich.
▣ Literatur:
Borbély, A. A.: Das Geheimnis des S. Neuausg. Frankfurt am Main u. a. 1991.
⃟ Handbuch des normalen u. gestörten S., hg. v. M. Berger. Berlin u. a. 1992.
II Schlaf,
Johannes, Schriftsteller, * Querfurt 21. 6. 1862, ✝ ebd. 2. 2. 1941; verband sich als Student in Berlin mit A. Holz zu gemeinsamem poet. Schaffen im Sinne eines konsequenten Naturalismus (»Papa Hamlet«, Skizzen, 1889; »Die Familie Selicke«, Dr., 1890; ferner allein: »Meister Oelze«, 1892). S. wandte sich später einem lyrisch bewegten Impressionismus zu (»In Dingsda«, 1892), schrieb Romane myst. Allgefühls, entwickelte naturphilosoph. Spekulationen.
I Schlaf,durch Änderungen des Bewusstseins, entspannte Ruhelage und Umstellung versch. vegetativer Körperfunktionen gekennzeichneter Erholungsvorgang des Gesamtorganismus, v. a. des Zentralnervensystems, der von einer inneren, mit dem Tag-Nacht-Wechsel synchronisierten Periodik gesteuert wird; dabei kommt es zu einem Verlust der räumlich-zeitl. und personellen Orientierung durch eine vom Hirnstamm verursachte Funktionsänderung der Hirnrinde. - Lückenhaft sind noch die Einsichten in die Bedeutung des S. als Erholungsphase des Organismus, bes. des Zentralnervensystems. - Ebenso wie die Aufmerksamkeit im Wachen variieren kann, ändert sich auch die S.-Tiefe, kenntlich an der Stärke des zur Unterbrechung des S. erforderl. Weckreizes. Mithilfe des Elektroenzephalogramms (EEG) lassen sich die folgenden S.-Stadien unterscheiden: Tief-S. (Stadium E), mitteltiefer S. (Stadium D), Leicht-S. (Stadium C), Einschlafen (Stadium B), entspanntes Wachsein (Stadium A). Während einer Nacht werden die versch. S.-Stadien (bei insgesamt abnehmender S.-Tiefe) 3- bis 5-mal durchlaufen, begleitet von phas. Schwankungen zahlr. vegetativer Funktionen. Bezeichnend ist z. B. während des Durchlaufens des Stadiums B das Auftreten rascher Augenbewegungen (engl. »rapid eye movements«, REM-Phase; dauert mehrere Minuten bis etwa 1/2 Stunde, 3- bis 6-mal während der Nacht). Charakteristisch für den REM-S. ist weiter die lebhafte Traumtätigkeit. - S.-Mangel führt zu erhöhter Reizbarkeit, herabgesetzter Konzentrations- und Leistungsfähigkeit; längerer S.-Entzug kann das Gehirn bleibend schädigen. Im Verlauf des menschl. Lebens nimmt die S.-Dauer ab (beim Neugeborenen täglich etwa 16 Stunden, beim Kleinkind 14-13, bei Kindern und Jugendlichen 12-8, bei Erwachsenen bis zu 40 Jahren 8-7 und im späteren Alter etwa 6 Stunden), auch der Anteil des REM-S. (bei Neugeborenen etwa 50 %, bei Kindern und Jugendlichen etwa 25-20 %, bei Erwachsenen etwa 20 % der Gesamtschlafzeit) verringert sich.
▣ Literatur:
Borbély, A. A.: Das Geheimnis des S. Neuausg. Frankfurt am Main u. a. 1991.
⃟ Handbuch des normalen u. gestörten S., hg. v. M. Berger. Berlin u. a. 1992.
II Schlaf,
Johannes, Schriftsteller, * Querfurt 21. 6. 1862, ✝ ebd. 2. 2. 1941; verband sich als Student in Berlin mit A. Holz zu gemeinsamem poet. Schaffen im Sinne eines konsequenten Naturalismus (»Papa Hamlet«, Skizzen, 1889; »Die Familie Selicke«, Dr., 1890; ferner allein: »Meister Oelze«, 1892). S. wandte sich später einem lyrisch bewegten Impressionismus zu (»In Dingsda«, 1892), schrieb Romane myst. Allgefühls, entwickelte naturphilosoph. Spekulationen.