Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Schere
Schere,1) allg.: Werkzeug mit zwei zueinander bewegl. Schneiden, die zum spanlosen Trennen oder Einschneiden von Stoffen streifend gegeneinander bewegt werden. Die Breite des Schneidspaltes muss dabei normalerweise kleiner sein als die Dicke des Materials. Die Hand-S. besteht aus zwei drehbar verbundenen Schenkeln mit angeschliffenen Schneiden. Ortsfeste Handhebel-S. für Bleche oder dicke Papierlagen haben eine fest stehende und eine bewegl. Schneide (Obermesser). Zu den meist elektrisch angetriebenen Maschinen-S., ebenfalls mit nur einer bewegl. Schneide, zählen die Tafel-S. zum Schneiden von Blechtafeln und die Parallel-S. zum Erzielen paralleler Blechkanten. Messer-S. haben gerade, bogenförmige oder einem Profil angepasste Messer. Bei der Rollen-S. ist eine der Schneiden kreisförmig ausgebildet. Kreismesser-S. arbeiten mit rotierenden, kreisförmigen Messern und Streifen-S. mit nebeneinander liegenden Kreismessern. In Hüttenwerken werden Warmwalzerzeugnisse mit der Streifen-S. geschnitten (Block-, Brammen- und Knüppel-S.). - Einfache S. aus Kupfer oder Bronze waren bereits den Ägyptern bekannt. In der La-Tène-Zeit kam die Bügel-S. mit federndem Bügel auf. In der röm. Kaiserzeit trat die zweigliedrige S. in der heutigen Form, im 14. Jh. die Scharnier-S. erstmals auf.
2) Biologie: Greifwerkzeuge am vordersten Beinpaar mancher Krebstiere (z. B. Hummer) und an den Kiefertastern mancher Spinnentiere (z. B. Skorpion).
3) Sport: ein Element beim Turnen am Pauschenpferd, bei dem die seitwärts schwingenden, gestreckten Beine in der höchsten Lage ihre Position zum Gerät ändern.
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