Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Schauspielkunst
Schauspielkunst,die Kunst des Schauspielers; seine Mittel sind Sprache, Mimik und Gestik. Die S. hat ihren Ursprung im natürl. Spiel- und Nachahmungstrieb des Menschen sowie im religiösen Mythos. Die S. in der grch. Antike war in erster Linie Vortragskunst; die Schauspieler waren durch Maske und Kothurn entpersönlicht, schauspieler. Wirkung wurde durch Haltung, Gestik und stimml. Vortrag erzielt. Im röm. Theater tendierte die S. zu größerer Realistik. In der neueren S. herrschte in der Commedia dell'Arte das typenhafte improvisierte Spiel, bei den englischen Komödianten eine realistisch-derbe, auf Wirkung abgestellte Spielweise vor. Im klass. frz. Schauspiel trat die geprägte (höf.) Form an die Stelle der ungebändigten Natur, anstelle gefühlsbetonten Sprechens reine Deklamation. Im modernen Theater ist seit Ende des 19. Jh. der pathetisch-rhetor. Stil immer stärker einem realist., individualisierenden Darstellungsstil gewichen. Bei Reflexionen über die S. stehen auch im 20. Jh. die Fragen nach der Rollenidentifikation des Schauspielers, nach dem künstler. Schaffensprozess (Nachahmung von Beobachtetem oder Einbildungskraft der Fantasie) im Zentrum.
Schauspielkunst,die Kunst des Schauspielers; seine Mittel sind Sprache, Mimik und Gestik. Die S. hat ihren Ursprung im natürl. Spiel- und Nachahmungstrieb des Menschen sowie im religiösen Mythos. Die S. in der grch. Antike war in erster Linie Vortragskunst; die Schauspieler waren durch Maske und Kothurn entpersönlicht, schauspieler. Wirkung wurde durch Haltung, Gestik und stimml. Vortrag erzielt. Im röm. Theater tendierte die S. zu größerer Realistik. In der neueren S. herrschte in der Commedia dell'Arte das typenhafte improvisierte Spiel, bei den englischen Komödianten eine realistisch-derbe, auf Wirkung abgestellte Spielweise vor. Im klass. frz. Schauspiel trat die geprägte (höf.) Form an die Stelle der ungebändigten Natur, anstelle gefühlsbetonten Sprechens reine Deklamation. Im modernen Theater ist seit Ende des 19. Jh. der pathetisch-rhetor. Stil immer stärker einem realist., individualisierenden Darstellungsstil gewichen. Bei Reflexionen über die S. stehen auch im 20. Jh. die Fragen nach der Rollenidentifikation des Schauspielers, nach dem künstler. Schaffensprozess (Nachahmung von Beobachtetem oder Einbildungskraft der Fantasie) im Zentrum.