Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Schauspieler
Schauspieler,allg. der (berufsmäßige) Darsteller in darstellenden Medien (Theater, Film, Fernsehen); i. w. S. auch der Sprecher von Hörspielen. Mittels Sprache, Gestik, Mimik, Maske und Kostüm, auch mittels Tanz und Gesang gestaltet der S. schriftlich fixierte Rollen (literar. Vorlagen), wobei mehr oder weniger stark auch Improvisationen einfließen.
Geschichte: Die Entwicklung des S.-Berufes in Europa geht auf die grch. Antike zurück. Aus dem Dionysoskult entwickelten sich Aufführungen durch berufsmäßig geschulte Chöre, die aus freien Bürgern bestanden; in Rom rekrutierten sich die S. vorwiegend aus Sklaven oder Freigelassenen. Mit dem Wiederaufleben des Dramas im MA. bildeten sich zunächst Laienspielgruppen. Erste Berufsschauspieler waren in den Wandertruppen der Commedia dell'Arte 1508 in Italien. Durch die englischen Komödianten angeregt, bildeten sich in Dtl. Anfang des 17. Jh. erste deutschsprachige Wandertruppen. Der Verachtung des Bürgertums für den Berufsstand des S. stand seit Beginn des 18. Jh. die Bewunderung für wenige Stars und Virtuosen gegenüber. Die Gründung von Nationaltheatern im 18. Jh., von Hof- und Stadttheatern im 19. Jh. trug zur allmähl. sozialen Anerkennung des Berufsstandes bei (Theater). Bei der Ausbildung für S. an Hochschulen für darstellende Kunst oder an Privatschulen sind Stimmbildung und Körperschulung Schwerpunkte; daneben wird ein Rollenrepertoire erworben.
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