Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Scharlach
Scharlach[von mlat. scarlatum »rot gefärbtes Gewand«] der, österr. das (Scarlatina), meldepflichtige, durch hämolysierende Streptokokken verursachte, meist durch Tröpfcheninfektion übertragene Infektionskrankheit v. a. im Kindesalter. Nach einer Inkubationszeit von 3-4 (8) Tagen treten plötzlich hohes Fieber (mitunter auch Schüttelfrost) mit schwerem Krankheitsgefühl, Kopfschmerzen und Erbrechen auf. Dazu kommen Halsschmerzen und ein flammend »scharlachrot« gefärbter Rachen und Gaumen. Auf der anfangs weißlich belegten Zunge treten die roten entzündeten Geschmackspapillen hervor (Himbeerzunge). Der S.-Ausschlag (Exanthem) erscheint auf der Haut 1-3 Tage nach Beginn der Erkrankung und besteht aus stecknadelkopfgroßen, dicht stehenden, hochroten Flecken; am stärksten ist das Exanthem an Brust und Rücken, in den Leistenbeugen und an der Innenseite der Oberschenkel; verblasst nach 2-4 Tagen. In der 2. und 4. Woche beginnt sich die Haut zu schuppen, v. a. an Handtellern und Fußsohlen, auch am Rumpf. Komplikationen sind u. a. Mittelohr-, Nieren- und Herzentzündungen. S. hinterlässt meist eine lebenslange Immunität.
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