Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Schaltalgebra
Schalt|algebra,von C. E. Shannon erschlossenes Anwendungsgebiet der booleschen Algebra zur rechner. Behandlung beim Entwurf und zur Beschreibung binärer Schaltungen, bes. für Anlagen zur digitalen Informationsverarbeitung. Die S. verknüpft die Variablen (Schaltvariablen), die nur die beiden mögl. Zustände »1« oder »0« annehmen können, nach log. Regeln. Die prakt. Ausführung erfolgt in Verknüpfungsgliedern (Gatter, log. Schaltungen), deren Eingänge mit den Variablen beschaltet werden und die pneumatisch (z. B. über Ventile), mechanisch (z. B. über Hebel), bes. aber elektrisch durch elektron. Schaltkreise aufgebaut sein können. In der Elektronik sind die beiden Schaltzustände 1 und 0 gekennzeichnet durch das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein einer Spannung oder eines Stroms. Die S. kennt drei Grundformen der Verknüpfungsfunktionen: Die Negation (NICHT-Verknüpfung, -Glied) invertiert den Eingangssignalwert A, d. h., am Ausgang entsteht der Ausgangssignalwert Q = Ā. Bei der Konjunktion (UND-Verknüpfung, -Glied) Q = A ∧ B ist der Ausgangssignalwert dann gleich 1, wenn an allen Eingängen gleichzeitig der Signalwert 1 ansteht. Die Disjunktion (ODER-Verknüpfung, -Glied) Q = A ∨ B liefert den Ausgangssignalwert 1 immer dann, wenn mindestens ein Eingangssignalwert gleich 1 ist. Weitere wichtige Verknüpfungsfunktionen werden durch NOR-Glieder und NAND-Glieder, die eine Reihenschaltung von Oder- bzw. Und- und Nicht-Gliedern darstellen, sowie EXOR-(Antivalenz-) und EX-NOR-(Äquivalenz-)Glieder ausgeführt.
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