Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Sankt Gallen
Sankt Gạllen,1) Kanton der Schweiz, 2 026 km2, (1998) 444 600 Ew. (überwiegend deutschsprachig); Hptst. ist St. Gallen; erstreckt sich vom Bodensee im N über das Toggenburg bis zum oberen Zürichsee, umfasst im O die linke Seite des Alpenrheintals, einen Teil des Säntis (2 501 m ü. M.) und reicht über die Churfirsten (2 306 m ü. M.) und den Walensee bis in die Glarner Alpen. Vorherrschend ist die Viehhaltung, v. a. Milchwirtschaft; in den Tälern, bes. im Rheintal, werden Gemüse, Mais, Tabak und Wein angebaut. Der Kanton ist traditionell ein Zentrum der Textilind., ferner Gießereien, Maschinen- und Apparatebau; bed. Fremdenverkehr.- 1803 errichtet.
2) Hptst. von 1), im Alpenvorland, südlich des Bodensees, 70 600 Ew.; kath. Bischofssitz; Hochschulen für Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwiss. sowie für klin. Medizin, Fachschulen, Museen, Theater, botan. Garten; jährlich Messe für Land- und Milchwirtschaft; Textilind., Maschinenbau.- Im Mittelpunkt der Stadt liegt die ehem. Benediktinerabtei (UNESCO-Weltkulturerbe). Die barocken Bauten - Stiftskirche, Klostergebäude, Stiftsbibliothek (1755-61) - wurden von P. Thumb, J. M. Beer u. a. geschaffen.- An der Stelle der um 612 entstandenen Einsiedelei des hl. Gallus wurde um 719 eine Abtei gegründet (9.-11. Jh. Blüte auf kulturellem Gebiet); seit 1206 galt der Abt als Reichsfürst. 1454 wurde die Stadt zugewandter Ort der Eidgenossenschaft; 1798 Ende der Stiftsherrschaft; ab 1803 Hptst. des Kantons; 1805 Aufhebung des Klosters.
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