Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Sand
I Sand,lose Anhäufung kleiner Mineralkörner unterschiedl. oder gleicher chem. Zusammensetzung (häufig Quarz) mit einem Durchmesser von 0,002-2 mm. Man unterscheidet zw. Fluss-, Schwemm- und See-S. (Wassertransport) sowie Flug-, Dünen- und Wüsten-S. (Windtransport). In der Bautechnik unterscheidet man Fein-S. (bis 0,2 mm Korndurchmesser), Mittel-S. (bis 0,6 mm) und Grob-S. (bis 2 mm). Reiner Quarz-S. dient zur Glas- und Porzellanbereitung, schwach toniger S. als Form-S. beim Metallguss, feinkörniger scharfkantiger S. zu Schleifzwecken und beim Sandstrahlgebläse.
▣ Literatur:
Koensler, W.: S. u. Kies. Mineralogie, Vorkommen, Eigenschaften, Einsatzmöglichkeiten. Stuttgart 1989.
II Sạnd,
1) [sãd], George, eigtl. Aurore Dupin, verheiratete Baronin Dudevant, frz. Schriftstellerin, * Paris 1. 7. 1804, ✝ Nohant-Vic (Dép. Indre) 8. 6. 1876; heiratete 1822, verließ 1831 ihren Mann (Scheidung 1836) und ging mit dem Schriftsteller J. Sandeau (daher ihr Pseudonym) nach Paris; mit vielen bed. Männern befreundet (F. Liszt, H. Berlioz, H. de Balzac, P. Mérimée, A. de Musset), lebte 1838-46 mit F. Chopin zusammen; war von frühsozialist. Idealen beeinflusst und engagierte sich in der Februarrevolution 1848, zog sich um 1850 auf ihr Landgut zurück. S. frühe Romane sind von romant. Weltschmerz getragen und verteidigen die Liebe ohne Rücksicht auf Konventionen (»Indiana«, 2 Bde., 1832), später bezog sie die soziale Problematik ein (»Consuelo«, 8 Tle., 1843). V. a. in den Dorfromanen (u. a. »Der Teufelssumpf«, 2 Tle., 1846) zeigt sich ihre Meisterschaft der Natur- und Sittenschilderung. S. gilt als Protagonistin der Emanzipation der Frau. Bed. autobiograph. Schriften, Briefwechsel u. a. mit G. Flaubert.
▣ Literatur:
Wiggershaus, R.: G. S. Reinbek 61993.
⃟ Chalon, J.: G. S. Aus dem Frz. Neuausg. Frankfurt am Main u. a. 1995.
2) Karl Ludwig, * Wunsiedel 5. 10. 1795, ✝ (hingerichtet) Mannheim 20. 5. 1820, Mitgl. der Jenaer Burschenschaft, ermordete in Mannheim am 23. 3. 1819 den Schriftsteller A. von Kotzebue, den er für einen Hauptvertreter der Reaktion hielt. Seine Tat gab den Anlass zu den Karlsbader Beschlüssen und den Demagogenverfolgungen.
I Sand,lose Anhäufung kleiner Mineralkörner unterschiedl. oder gleicher chem. Zusammensetzung (häufig Quarz) mit einem Durchmesser von 0,002-2 mm. Man unterscheidet zw. Fluss-, Schwemm- und See-S. (Wassertransport) sowie Flug-, Dünen- und Wüsten-S. (Windtransport). In der Bautechnik unterscheidet man Fein-S. (bis 0,2 mm Korndurchmesser), Mittel-S. (bis 0,6 mm) und Grob-S. (bis 2 mm). Reiner Quarz-S. dient zur Glas- und Porzellanbereitung, schwach toniger S. als Form-S. beim Metallguss, feinkörniger scharfkantiger S. zu Schleifzwecken und beim Sandstrahlgebläse.
▣ Literatur:
Koensler, W.: S. u. Kies. Mineralogie, Vorkommen, Eigenschaften, Einsatzmöglichkeiten. Stuttgart 1989.
II Sạnd,
1) [sãd], George, eigtl. Aurore Dupin, verheiratete Baronin Dudevant, frz. Schriftstellerin, * Paris 1. 7. 1804, ✝ Nohant-Vic (Dép. Indre) 8. 6. 1876; heiratete 1822, verließ 1831 ihren Mann (Scheidung 1836) und ging mit dem Schriftsteller J. Sandeau (daher ihr Pseudonym) nach Paris; mit vielen bed. Männern befreundet (F. Liszt, H. Berlioz, H. de Balzac, P. Mérimée, A. de Musset), lebte 1838-46 mit F. Chopin zusammen; war von frühsozialist. Idealen beeinflusst und engagierte sich in der Februarrevolution 1848, zog sich um 1850 auf ihr Landgut zurück. S. frühe Romane sind von romant. Weltschmerz getragen und verteidigen die Liebe ohne Rücksicht auf Konventionen (»Indiana«, 2 Bde., 1832), später bezog sie die soziale Problematik ein (»Consuelo«, 8 Tle., 1843). V. a. in den Dorfromanen (u. a. »Der Teufelssumpf«, 2 Tle., 1846) zeigt sich ihre Meisterschaft der Natur- und Sittenschilderung. S. gilt als Protagonistin der Emanzipation der Frau. Bed. autobiograph. Schriften, Briefwechsel u. a. mit G. Flaubert.
▣ Literatur:
Wiggershaus, R.: G. S. Reinbek 61993.
⃟ Chalon, J.: G. S. Aus dem Frz. Neuausg. Frankfurt am Main u. a. 1995.
2) Karl Ludwig, * Wunsiedel 5. 10. 1795, ✝ (hingerichtet) Mannheim 20. 5. 1820, Mitgl. der Jenaer Burschenschaft, ermordete in Mannheim am 23. 3. 1819 den Schriftsteller A. von Kotzebue, den er für einen Hauptvertreter der Reaktion hielt. Seine Tat gab den Anlass zu den Karlsbader Beschlüssen und den Demagogenverfolgungen.