Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
San Marino
I San Marino,Hptst. der gleichnamigen Rep. auf der Apenninhalbinsel, 4 400 Einwohner. - Die Stadt mit ihren engen, steilen Gassen und z. T. in den Fels gehauenen Stiegen ist von mittelalterl. Gepräge. Kirche San Francesco (1361 begonnen; im 18. Jh. verändert), im Palazzo Valloni (1477; im 17. Jh. erweitert) Gemäldesammlung.
II San Marino
Fläche: 61,2 km2
Einwohner: (1997) 25 600
Hauptstadt: San Marino
Verwaltungsgliederung: 9 Castelli (Bezirke)
Amtssprache: Italienisch
Nationalfeiertag: 3. 9.
Währung: Italienische Lira
Zeitzone: MEZ
(amtlich italien. Repubblica di S. M.), Rep. in Europa, auf der Apenninhalbinsel südwestlich von Rimini, wird allseits von italien. Staatsgebiet umgeben.
Staat und Recht: S. M. ist eine souveräne parlamentar. Republik. Die Verf. beruht auf dem 1939 und 1971 revidierten Statut von 1600. Als Staatsoberhaupt agieren zwei aus den Reihen des Parlaments auf sechs Monate gewählte »Regierende Kapitäne«, die zugleich Vors. des Großen und Generalrats (Legislativorgan; 60 Abg.), des Staatsrats (Exekutivorgan) und des Rates der Zwölf (Verf.organ) sind. Parteien: Christlich-Demokrat. Partei (PDCS), Fortschrittlich-Demokrat. Partei (PDP), Sozialist. Partei (PSS).
Landesnatur: Die sich auf der Ostabdachung des Etrusk. Apennins von N nach S über 12 km erstreckende Rep. wird vom Rücken des steil nach N abfallenden Monte Titano (bis 756 m ü. M.) durchzogen; an seinem Gipfel die alten Befestigungsanlagen (Guaita, Fratta oder Cesta, Montale). Klima und Vegetation entsprechen denen der umliegenden Landschaften Italiens.
Bevölkerung: Die Bevölkerung ist italien. Ursprungs, über 20 000 Staatsbürger leben im Ausland, v. a. in Italien. Die überwiegende Mehrheit der Bev. ist katholisch.
Wirtschaft, Verkehr: Die Grundlagen der Wirtschaft sind der Fremdenverkehr und der Verkauf von Briefmarken; außerdem Getreide- und Weinbau, Rinderzucht; Zement-, Kunststoff-, Textil- und Keramikindustrie. S. M. hat seit 1862 mit Italien eine Zoll- und Währungsunion. Das Straßennetz umfasst 237 km. Die Hptst. San Marino ist mit der Adriastadt Rimini über die »Strada Panorama« sowie über eine Seilbahn nach Borgo Maggiore verbunden. Im Sommer besteht ein Hubschrauber-Liniendienst mit Rimini.
Geschichte: Erstmals in der Pippinschen Schenkung (754) als »Castellum Sancti Marini« erwähnt, erlangte S. M. im 13./14. Jh. die Unabhängigkeit; letzte Gebietserweiterungen 1462; 1862 Abschluss einer Zollunion, 1897 eines (1953 erneuerten) Freundschaftsvertrages mit Italien.
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Ansicht: San Marino