Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Samisdat
Samisdạt[russ. »Selbstverlag«], seit Ende der 1950er-Jahre bis zur Politik der Perestroika bestehendes illegales Publikationssystem in der Sowjetunion, in dem überwiegend literar. Werke, aber auch polit. und religiöse Schriften ohne offizielle Druckgenehmigung, also unter Umgehung der Zensur, verbreitet wurden. Die Unterstützung von S. wurde genauso bestraft (Verbannung, Lagerhaft) wie die Verbreitung von Büchern, die aus dem Ausland eingeschmuggelt wurden (als Tamisdat bezeichnet, nach russ. tam, »dort«, »jenseits«; z.B. Pasternaks Roman »Doktor Schiwago«) oder von Radiosendungen, die aus dem Ausland empfangen wurden.
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