Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Salzsäure
Salzsäure(Chlorwasserstoffsäure), die wässrige, in reinem Zustand farblose, durch Verunreinigung gelb gefärbte Lösung des Chlorwasserstoffgases, die bei 108,6 ºC (mit 20,4 % HCl) azeotrop siedet (azeotropes Gemisch) und alle technisch wichtigen Metalle mehr oder weniger stark angreift. Aus konzentrierter S. entweicht ständig Chlorwasserstoff, der mit dem in der Luft enthaltenen Wasser S.-Nebel bildet (rauchende S.). Die Salze der S. sind die Chloride. S. wird durch Einleiten von Chlorwasserstoffgas in Wasser hergestellt. Im techn. Maßstab fällt S. als Nebenprodukt bei Chlorierungen (z. B. Herstellung von Vinylchlorid), Phosgenierungen (z. B. Herstellung von Polyurethanen) oder bei der Verbrennung chlorhaltiger Abfälle an. Wichtige Verwendungszwecke sind die Herstellung von Chloriden, die Neutralisation von Abwässern, das Beizen und Ätzen von Metallen sowie das Regenerieren von Ionenaustauschern. Als Überschussprodukt wird S. elektrolytisch in Chlor und Wasserstoff zerlegt.
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