Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Sakrament
Sakramẹnt[von lat. sacramentum »Weihe, Verpflichtung (zum Kriegsdienst)«] das, christl. Theologie: eine die Gnade Gottes vermittelnde Zeichenhandlung, deren Einsetzung auf Jesus Christus zurückgeführt wird und die im Verständnis der Glaubenden die Nähe Gottes persönlich erlebbar werden lässt. Nach kath. Verständnis liegt die Wirksamkeit der S. im Handeln Gottes, nicht im persönl. Glauben des Spenders oder Empfängers begründet; nach evang. Auffassung kommt dem persönl. Glauben des Empfängers an die in den S. zugesagten Verheißungen Gottes eine große Rolle zu. Grundlage der orth. Lehre von den S. ist der Begriff des »mysterion« (Mysterium). Die kath. Kirche und die orth. Kirchen kennen sieben S: Taufe, Firmung (Myronsalbung), Eucharistie, Buße, Krankensalbung (Hl. Ölung), Priesterweihe, Ehe; dabei wird zw. mehr oder weniger wesentl. S. unterschieden (»Hierarchie der S.«). Die evang. Kirche kennt zwei S. (Taufe, Abendmahl).
Literatur:
Boff, L.: Kleine Sakramentenlehre. A. d. Portugies. Düsseldorf 141995.
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