Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Saint-Pierre
Saint-Pierre[sɛ̃'pjɛ:r],
1) Charles-Irénée Castel, Abbé de, frz. Schriftsteller, * Saint-Pierre-Église (Dép. Manche) 18. 2. 1658, ✝ Paris 29. 4. 1743; bed. Vertreter der Frühaufklärung. Im Anschluss an den Frieden von Utrecht (1713) sah er in der Errichtung eines europ. Staatenbundes die Grundlage für einen beständigen Frieden. Mit seinem »Traktat vom ewigen Frieden« (1712/13) beeinflusste er J. J. Rousseau.
2) Jacques Henri Bernardin de, frz. Schriftsteller, * Le Havre 19. 1. 1737, ✝ Éragny-sur-Oise (Dép. Val-d'Oise) 21. 1. 1814; unternahm ausgedehnte Reisen, u. a. nach Mauritius. Seine Reiseberichte und Naturstudien führten die exakte Naturschilderung in die frz. Lit. ein. Berühmt wurde er mit dem Roman »Paul und Virginie« (1789). Der hier erstmals dargestellte Gegensatz zw. paradies. Natur (auf Mauritius) und zerstörer. Macht der Zivilisation, an dem die Liebe zerbricht, wurde zum literar. Motiv (u. a. bei George Sand, W. Raabe, Tania Blixen, J.-M. G. Le Clézio).
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