Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Sachs
Sạchs,1) Hans, Meistersinger und Dichter, * Nürnberg 5. 11. 1494, ✝ ebd. 19. 1. 1576; Sohn eines Schneiders, Schuhmacher; 1511-16 auf Wanderschaft in Dtl.; wurde 1520 in Nürnberg Meister (Meistersang). S. ging in seinen zahlr. Dichtungen von aktuellen polit., religiösen und sozialen Ereignissen aus. Er schuf über 4 000 Meisterlieder und rd. 1 900 Spruchgedichte. In vier Prosadialogen und dem Gedicht »Die Wittenbergisch Nachtigall« (1523) trat er für die Reformation ein. Neben 85 Fastnachtspielen schrieb S. rd. 130 Komödien und Tragödien, v. a. über bibl. und histor. Stoffe, die die Lebensansichten des handwerkl. Stadtbürgertums spiegelten (»Der fahrendt Schuler im Paradeiß«, Fastnachtspiel, 1550). Die durch C. M. Wieland und J. W. von Goethe einsetzende S.-Rezeption fand mit R. Wagners Oper »Die Meistersinger von Nürnberg« (1868) ihren Höhepunkt.
Literatur:
German. Nationalmuseum, H. S. u. die Meistersinger in ihrer Zeit. Ausst.-Kat. Nürnberg 1981.
Bernstein, E.: H. S. Reinbek 1993.
2) Nelly, dt.-schwed. Schriftstellerin, * Berlin 10. 12. 1891, ✝ Stockholm 12. 5. 1970; floh 1940 nach Schweden; gestaltete in ihrem der bibl. Psalmendichtung und der religiösen Mystik des jüd. Volkes verpflichteten Werk das Schicksal des jüd. Volkes; schrieb u. a. »In den Wohnungen des Todes« (Ged., 1947), »Zeichen im Sand« (szen. Dichtungen, 1962), »Teile dich Nacht« (Ged., hg. 1971). 1965 Friedenspreis des Dt. Buchhandels; 1966 Nobelpreis für Literatur (mit S. J. Agnon).
Literatur:
Dinesen, R.: N. S. Aus dem Dän. Frankfurt am Main 1992.
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