Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Sachenrecht
Sachenrecht,die Gesamtheit der Vorschriften über die Rechtsbeziehungen der Personen zu den Sachen (dingliches Recht). Das S. ist im 3. Buch des BGB (§§ 854-1296) enthalten. Die Zahl der S. ist geschlossen, d. h., andere als die im Gesetz und den Nebengesetzen geregelten Rechte können nicht durch Vertrag begründet werden (Eigentum, Dienstbarkeit, Wohnungseigentum, Dauerwohnrecht, Erbbaurecht, Vorkaufsrecht, Reallast, Hypothek, Grundschuld, Rentenschuld, Pfandrecht; zu den neuen Bundesländern Sachenrechtsbereinigungsgesetz). Gegenstand des S. ist die Zuordnung von Herrschaftsrechten an Sachen (z. B. Eigentum), während das Schuldrecht sich mit Forderungsrechten befasst und eine weitgehend freie Gestaltung der vertragl. Beziehungen erlaubt. - Das österr. ABGB regelt Schuld- und S. unter dem gemeinsamen Titel »Von dem S.«. Das eigentl. S. findet sich in den §§ 285-530 ABGB. Im schweizer. Recht bildet das S. den 4. Teil des ZGB (Art. 641-977). Es entspricht in den Hauptzügen dem dt. Recht.
Literatur:
Riemer, H. M.: Grundriss des schweizer. S., Bd. 2. Bern 1986.
Westermann, H. P.: BGB - S. Heidelberg 91994.
Koziol, H. u. Welser, R.: Grundriß des bürgerl. Rechts, Bd. 2. Wien 101996.
Wolf, M.: S. München 131996.
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