Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Sachalin
Sachalin(japan. Karafutō), größte russ. Insel an der NO-Küste Asiens, vom russ. Festland durch den Tatarensund, von der japan. Insel Hokkaidō durch die La-Pérouse-Straße getrennt, 76 400 km2, 948 km lang, 27-160 km breit, Hauptort ist Juschno-Sachalinsk. S. wird vom Westsachaliner und Ostsachaliner Gebirge (Lopatin 1 609 m ü. M.) durchzogen; zw. beiden, die im N zu einem Flachland absteigen, entwässern die Flüsse Tym und Poronai eine Grabensenke. Bei rauem Monsunklima (häufig Taifune) bedecken Wälder rd. zwei Drittel der Fläche sowie Tundra den N, nur der S-Teil wird landwirtschaftlich genutzt. Abbau von Erdöl und Erdgas (bei Ocha), jetzt zunehmend im Schelfbereich, sowie Kohle. Andere Wirtschaftszweige sind Fischfang, -verarbeitung, Holz-, Zellstoff- und Papierind. Vom Hafen Cholmsk Eisenbahnfähre zum russ. Festland (Wanino). - Ab 1855 unter gemeinsamer Verw. von Russland und Japan, kam S. 1875 im Austausch gegen die Kurilen ganz an Russland. Seit den 1860er-Jahren bis 1906 diente die Insel als Verbannungsort (Zwangsarbeit, sog. »Katorga«, in Bergwerken). 1905-45 war der südl. Teil erneut japanisch und fiel 1945 an die UdSSR.
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