Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Saarbrücken
Saarbrụ̈cken, 1) Stadtverband im Saarland, 411 km2, (1998) 354 600 Einwohner.
2) Hptst. des Saarlandes und Verw.sitz des Stadtverbandes S., in einer Talweitung der Saar, 185 500 Ew.; S. hat Oberbergamt u. a. Behörden; Univ., Hochschule der Bildenden Künste Saar, Hochschule für Musik und Theater, drei FH (Bergbau, Technik und Wirtschaft, soziale Arbeit), Max-Planck-Inst. für Informatik, Fraunhofer-Inst. für zerstörungsfreie Prüfverfahren u. a. wiss. Inst.; Staatstheater, Bibliotheken und Museen; Sitz des Saarländ. Rundfunks; zoolog. Garten; Saarlandhalle (mit Spielkasino). S. ist bed. Handelsplatz und Verkehrsknotenpunkt (Flughafen in S.-Ensheim, Saarhafen). Seit 1950 findet alljährlich die Internat. Saarmesse statt. Metallerzeugung und -verarbeitung, Maschinen-, Fahrzeugbau, daneben Elektrotechnik, Chemie, Optik.- S. wurde 1793 und 1944 stark zerstört; erhaltene Baudenkmäler sind die dreischiffige frühgot. Stiftskirche St. Arnual (um 600 gegr.) mit den Tumbengräbern der Grafen von S. (15. Jh.), Schlosskirche (15. Jh., darin 26 Glasfenster von G. Meistermann, 1956-58), Schloss (1738-48, 1793 abgebrannt, ab 1810 klassizistisch verändert; nach Kriegsschäden saniert, moderner Mittelbau 1989/90 von G. Böhm), Barockkirche St. Johann (1754-58), Ludwigskirche (1762-75).- Alt-S. entwickelte sich im 11. Jh. unterhalb der 999 erstmals erwähnten Burg; 1321 Stadtrecht; 1381-1801 Hptst. der Grafschaft Nassau-S., 1815 an Preußen. 1896 Eingemeindung des ehem. Dorfes Sankt Arnual, 1908 Zusammenschluss von Alt-S., Sankt Johann (Stadtrecht seit 1321) und Malstatt-Burbach (Stadtrecht seit 1875) zur Stadt S.; seit 1947 Hptst. des Saarlandes.
Literatur:
K. A. Schleiden S. Stationen auf dem Weg zur Großstadt, bearb. v. u. a. Saarbrücken 1989.
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