Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
römische Religion
römische Religion,Glaube und Kultus der Römer der Antike. In der ältesten Zeit war die r. R. eine bäuerl. Religion, deren Vegetationskulte vom Familienvater (Paterfamilias) vollzogen wurden. Der sich im 6. Jh. v. Chr. herausbildende Stadtstaat stand unter etrusk. Herrschaft; die kapitolin. Götterdreiheit Jupiter-Juno-Minerva, die die ältere Dreiheit Jupiter-Mars-Quirinus ablöste, folgte etrusk. Vorbild. Später wurden die etruskisch-röm. Gottheiten grch. Göttern gleichgesetzt, ohne dass die Vorstellung der olymp. Götterfamilie übernommen worden wäre. Sehr beliebt war der grch. Apoll, der als Gott der Weisheit verehrt wurde. Keine grch. Parallele hat Janus. Neben diesen großen Göttern gab es viele lokale Gottheiten. Ebenfalls als Götter verehrt wurden das glückl. Geschick (Fortuna), der Sieg (Victoria) und die Eintracht (Concordia). Kollektive Gottheiten des Hauses waren die Penaten und die Laren. Wie sie waren auch die Geister der Verstorbenen, die Manen, den Menschen wohlgesinnt. Wichtigste Kulthandlung war das Opfer von Getreide, Wein oder Tieren. Mit dem Prinzipat des Augustus ergänzte der Kaiserkult die alte Religion, verehrt wurde zuerst der Genius des Kaisers. Der Kaiser war der höchste Priester des Staates (Pontifex maximus). Seit dem 2. Jh. v. Chr. drangen östl. Kulte nach Rom vor, bes. der der Kybele, vom 3. Jh. n. Chr. an der Kult des Mithras und das Christentum, das 380 zur röm. Staatsreligion erklärt wurde.
▣ Literatur:
Latte, K.: Röm. Religionsgeschichte. München 21967, Nachdr. ebd. 1992.
⃟ Hunger, H.: Lexikon der grch. u. röm. Mythologie. Wien 81988.
⃟ Muth, R.: Einführung in die grch. u. röm. Religion. Darmstadt 1988.
⃟ Simon, E.: Die Götter der Römer. München 1990.
⃟ Giebel, M.: Das Geheimnis der Mysterien. Antike Kulte in Griechenland, Rom u. Ägypten. Tb.-Ausg. München 1993.
römische Religion,Glaube und Kultus der Römer der Antike. In der ältesten Zeit war die r. R. eine bäuerl. Religion, deren Vegetationskulte vom Familienvater (Paterfamilias) vollzogen wurden. Der sich im 6. Jh. v. Chr. herausbildende Stadtstaat stand unter etrusk. Herrschaft; die kapitolin. Götterdreiheit Jupiter-Juno-Minerva, die die ältere Dreiheit Jupiter-Mars-Quirinus ablöste, folgte etrusk. Vorbild. Später wurden die etruskisch-röm. Gottheiten grch. Göttern gleichgesetzt, ohne dass die Vorstellung der olymp. Götterfamilie übernommen worden wäre. Sehr beliebt war der grch. Apoll, der als Gott der Weisheit verehrt wurde. Keine grch. Parallele hat Janus. Neben diesen großen Göttern gab es viele lokale Gottheiten. Ebenfalls als Götter verehrt wurden das glückl. Geschick (Fortuna), der Sieg (Victoria) und die Eintracht (Concordia). Kollektive Gottheiten des Hauses waren die Penaten und die Laren. Wie sie waren auch die Geister der Verstorbenen, die Manen, den Menschen wohlgesinnt. Wichtigste Kulthandlung war das Opfer von Getreide, Wein oder Tieren. Mit dem Prinzipat des Augustus ergänzte der Kaiserkult die alte Religion, verehrt wurde zuerst der Genius des Kaisers. Der Kaiser war der höchste Priester des Staates (Pontifex maximus). Seit dem 2. Jh. v. Chr. drangen östl. Kulte nach Rom vor, bes. der der Kybele, vom 3. Jh. n. Chr. an der Kult des Mithras und das Christentum, das 380 zur röm. Staatsreligion erklärt wurde.
▣ Literatur:
Latte, K.: Röm. Religionsgeschichte. München 21967, Nachdr. ebd. 1992.
⃟ Hunger, H.: Lexikon der grch. u. röm. Mythologie. Wien 81988.
⃟ Muth, R.: Einführung in die grch. u. röm. Religion. Darmstadt 1988.
⃟ Simon, E.: Die Götter der Römer. München 1990.
⃟ Giebel, M.: Das Geheimnis der Mysterien. Antike Kulte in Griechenland, Rom u. Ägypten. Tb.-Ausg. München 1993.