Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
russische Literatur.
rụssische Literatur.Die Anfänge der altruss. Lit., in den ersten Jahren auf das Kiewer Reich und Nowgorod konzentriert, standen in engem Zusammenhang mit der Christianisierung (988) und sind durch das Altkirchenslawische und die byzantin. Lit. geprägt. In der Folge entstanden Übersetzungen sakraler Texte meist aus dem Griechischen: »Ostromir-Evangeliar« (1056/57), Predigten u. a. Schriften der Kirchenväter, Heiligenviten und Legenden, Pilgerberichte, Apokryphen, aber auch weltl. Texte, wie Chroniken und »romanhafte« Erzählungen (»Alexandreis«); herausragend sind die »Nestorchronik« (um 1113) sowie die älteste russ. ep. Dichtung, das »Igorlied« (um 1190). Mit den Mongoleneinfällen (seit 1223) verlagerte sich das kulturelle Zentrum zunächst nach Nowgorod, seit dem 14. Jh. nach Moskau. Die r. L. wurde weiterhin von Übersetzungen, hagiograph. und histor. Werken bestimmt, deren Thema v. a. die Mongolenkämpfe sind (»Vita des Fürsten Alexander Newski«, 1270-80). Das 16. Jh. brachte eine umfangreiche literar. Sammeltätigkeit; 1564 wurde das erste Buch gedruckt. Künstlerisch bed. waren in dieser Zeit u. a. die Schriften I. Pereswetows, der Briefwechsel des Zaren Iwan IV. mit dem Bojaren Kurbski sowie der Sittenkodex »Domostroi«. Im 17. Jh. drangen verstärkt sowohl die russ. Umgangssprache als auch Stoffe und Gattungen der westeurop. Lit. ein: Simeon schrieb Gedichte in russ. Sprache und didakt. Dramen (1672 Gründung eines Hoftheaters in Moskau), der Geistliche Awwakum die erste realist. russ. Autobiographie.
18. und 19. Jahrhundert Die Reformen Peters d. Gr. beschleunigten die Herausbildung einer modernen russ. Nationalliteratur. Einer der ersten Vertreter der russ. Aufklärung war F. Prokopowitsch. Mit dem gleichfalls aus W-Europa rezipierten Klassizismus erreichte die r. L. erstmals eigenständige Ausprägung; bed. Vertreter waren W. K. Trediakowski, M. W. Lomonossow, A. D. Cantemir, A. P. Sumarokow, die ein der russ. Sprache angepasstes Vers-, Stil- und Gattungssystem entwickelten. Charakterist. Genre wurde die Ode (G. R. Derschawin). Durch Sumarokow wurde die Tragödie eingeführt. Höheres Niveau erreichte die Komödie durch D. I. Fonwisin. Die sittenschildernde satir. Fabel (I. A. Krylow) und die Satire wurden bedeutend. Der führende Aufklärer war A. N. Radischtschew. In der 2. Hälfte des 18. Jh. (bis 1820) wurde der Sentimentalismus zur vorherrschenden literar. Strömung, v. a. bei N. M. Karamsin. Die Präromantik wurde durch die Übersetzungen W. A. Schukowskis und dessen eigene Lyrik eingeleitet. Zugleich schufen Dichter wie A. S. Gribojedow mit seiner Komödie »Verstand schafft Leiden« (entstanden 1822-24, gedruckt 1833) und Krylow einen Stil, der sich von der klassizist. Norm distanzierte. Der eigentl. Schöpfer der neueren russ. Literatursprache wurde A. S. Puschkin, der in Lyrik, Epik und Dramatik Überragendes leistete. Eine neue Poetik mit Betonung offener Form und Darstellung auch subjektivster seel. Erfahrungen sowie die Schaffung der modernen russ. Literatursprache ließen die r. L. zu einer der großen europ. Nationalliteraturen werden. Romantisch sind am ehesten die Poeme und die reife Lyrik Puschkins und der sich um ihn bildenden »Plejade«, die melanchol. Poesie J. A. Baratynskis und die Lyrik A. A. Delwigs, K. F. Rylejews, W. F. Odojewskis, F. I. Tjuttschews. Hauptrepräsentant der zweiten Generation romant. Dichter war M. J. Lermontow. Puschkins Versroman »Eugen Onegin« (1825-32, erste vollständige Fassung 1833) und Lermontows »Ein Held unserer Zeit« (1840) eröffneten die Reihe der großen psychologisch-gesellschaftskrit. russ. Romane. Die zunehmende themat. und formale »Prosaisierung« setzte sich bei N. W. Gogol fort. In seinen Erzählungen, Komödien und dem satir. Roman »Die toten Seelen« (1. Tl. 1842, 2. Tl. 1855, unvollendet) behandelte er gesellschaftl. Typen und Situationen des zeitgenöss. Russland, deren Entleerung und Entmenschlichung er, bis ins Groteske gesteigert, aufdeckte. Damit vollzog sich der Übergang zum Realismus, der seinen ersten radikalen Ausdruck in der sich auf Gogol berufenden »Natürl. Schule« der 1840er-Jahre fand. Das satirisch-sittenschildernde Drama erhielt in den Komödien und Schauspielen A. N. Ostrowskis aus dem Milieu der russ. Kaufmannschaft seine auch künstlerisch überzeugende Gestalt. Höhepunkt der radikal gesellschaftskrit. Satire ist das Werk M. J. Saltykow-Schtschedrins, die Romane und Schauspiele A. F. Pissemskis sind einem mehr analyt. Naturalismus verpflichtet. I. S. Turgenjews Weg führte von der typ. Prosaskizze über »Leute aus dem Volk« über die den Naturalismus sprengenden Gesellschaftsromane bis zu den späten Novellen über »allgemeine« Themen wie Liebe, Tod, Kunst. Auch I. A. Gontscharows frühe Werke knüpfen an die »naturalist.« Tradition an, während die späteren Romane »Oblomow« (1859) und »Die Schlucht« (1869) ein realist. Bild der zeitgenöss. Gesellschaft und der für sie charakterist. Typen und Verhaltensweisen zeichnen (intellektuelle Resignation oder »Langeweile«, »Nihilismus« usw.). F. M. Dostojewski fand zur Großform des »polyphonen« Romans, in dem Sozialkritik und Tiefenpsychologie einerseits in ein dramat., kriminelles Geschehen eingebaut, andererseits moralisch-religiösen Zentralproblemen zugeordnet werden. Als gesellschaftskrit. Moralist begann auch L. N. Tolstoi. Sein sozial-eth. Engagement zeigt sich in einer vom Ideal des russ. Bauern ausgehenden Moral- und Gesellschaftslehre. Ganz allg. war die gesellschaftspolit. und »weltanschaul.« Ausrichtung der r. L. und Kritik in der 2. Hälfte des 19. Jh. so ausgeprägt, dass Versuche einer »reinen«, bes. lyr. Poesie (A. A. Fet, A. K. Tolstoi u. a.) vereinzelt blieben. Zu den Realisten gehören auch N. S. Leskow und N. A. Nekrassow.
Ende des 19. und Anfang des 20. Jh. Erst kurz vor der Jh.wende wandte sich die r. L. in Anlehnung an die frz. Symbolisten und die russische impressionist. Lyriktradition (F. I. Tjuttschew und Fet) gegen die gesellschaftskrit. Thematik und die vorherrschende Prosagattung des Realismus. Zunächst als »Dekadenz« (und »L'art pour l'art«) abgewertet, wurde diese das Prinzip des autonomen lyr. Ästhetizismus als Welterfahrung und Welterschaffung sowie ein religiös-philosoph. Weltbild verfechtende Richtung bald im Zeichen des Symbolismus tonangebend (W. J. Brjussow, D. S. Mereschkowski, S. Hippius). Den bedeutendsten Dichtern der nächsten symbolist. Generation, A. A. Blok und A. Bely, gelang die Wendung ins spezifisch Russische. Andere Schulen, wie der Futurismus (W. W. Chlebnikow, W. W. Majakowski), der Imaginismus (um S. A. Jessenin) und der Akmeismus, der eine weltzugewandte, harmon., klare, die Plastizität des Bildes und Wortes betonende Poesie vertrat (N. S. Gumiljow, A. A. Achmatowa, O. E. Mandelstam), lösten den Symbolismus ab. Gemeinsam ist diesen Richtungen das Experiment mit der Sprache, die Abkehr von der realist. Prosa und die Bevorzugung lyr. Formen, selbst in der Erzählprosa (Bely, Brjussow, A. I. Kuprin, A. M. Remisow). Daneben bestand jedoch die Tradition des sozialkrit. Realismus ungebrochen fort. Sie erhielt in den frühen Erzählungen und Bühnenstücken M. Gorkis betont sozialrevolutionäre Züge, verband sich in der Prosa I. A. Bunins mit Stilmerkmalen der Moderne und gelangte in den Kurzgeschichten und Dramen A. P. Tschechows zu einer Synthese aus subtiler Milieu- und Charakterstudie mit indirekt symbolisierender, stimmungsvoller Poesie. Im Versuch, der Eigenart der Stücke Tschechows auf der Bühne gerecht zu werden, erarbeitete K. S. Stanislawski mit seinem Moskauer Künstlertheater (gegr. 1898) einen dem kunstbewussten Realismus entsprechenden Inszenierungs- und Schauspielstil. Nach der Revolution kam es zu einer Emigrationswelle. Paris (Bunin, G. W. Iwanow) und Berlin (Remisow, Mereschkowski) wurden zu Zentren der russ. Exilliteratur.
Sowjetische Literatur Nach der Oktoberrevolution blieben die russischen avantgardist. Strömungen, neben den bisher genannten bes. der Konstruktivismus, bis in die 20er-Jahre bestimmend. Die Futuristen (Zeitschrift »LEF«, Majakowski als Hauptrepräsentant) versuchten, die sozialrevolutionäre Tendenz und die Lust am sprachl. Experiment in den Dienst einer Agitationsdichtung für die neue sozialist. Gesellschaft zu stellen. Der »Proletkult« (u. a. A. A. Bogdanow) forderte eine neue und spezifisch proletar. Kultur. Die »Mitläufer« hingegen waren Vertreter der »bürgerl.« Tradition, die zur Zusammenarbeit mit dem neuen System bereit waren, ohne politisch aktiv zu sein (u. a. A. K. Woronski); ihre die versch. sozialen Schichten ansprechende Lit. kam der KPdSU zunächst am ehesten gelegen. In einer Periode vergleichsweise toleranter Kulturpolitik blühte das experimentierfreudige Revolutionstheater (W. E. Meyerhold, A. J. Tairow), die satir. Lit. und Publizistik nutzten die Möglichkeit der »Kritik und Selbstkritik« (M. M. Soschtschenko, W. P. Katajew, I. Ilf und J. Petrow), in der Literaturtheorie und Kritik spielten die betont gegenwartsbezogenen Formalisten eine wichtige Rolle. V. a. aber wurden die älteren Traditionen wieder belebt. Dazu gehörte die Entfaltung einer an Gogol, Leskow, Remisow u. a. geschulten »ornamentalen Prosa« (bei I. E. Babel, B. A. Pilnjak u. a.) ebenso wie der für die weitere Entwicklung entscheidende Rückgriff auf den gesellschaftskritisch-realist. Roman. Zu dieser Neubelebung des Romans trugen ältere und jüngere »Mitläufer« (A. N. Tolstoi, S. M. Leonow, K. A. Fedin u. a.) wie auch die Stammväter des proletar. Realismus (Gorki, A. S. Serafimowitsch) bei. Ab Mitte der 20er-Jahre setzte mit F. W. Gladkow, A. A. Fadejew, N. A. Ostrowski und M. A. Scholochow eine proletar., klassenbewusste Lit. ein, v. a. seit der verstärkten Industrialisierung und landwirtsch. Kollektivierung zunehmend in den Dienst der Partei und des »sozialist. Aufbaus« gestellt. Trotzdem brachte diese Zeit große russ. Lit. hervor (außer Scholochow sind v. a. B. L. Pasternak, A. P. Platonow, K. G. Paustowski, J. K. Olescha zu nennen). Waren schon Anfang der 20er-Jahre führende Schriftsteller wie Kuprin, Bunin, B. K. Saizew, K. D. Balmont und M. I. Zwetajewa emigriert, wurden durch die Verurteilung »formalist.« Experimente und die gleichzeitige einseitige Orientierung auf das klass. Erbe als Muster für zeitgenöss. Lit. die Auflösung aller literar. Gruppen (1932) und Erklärung des sozialistischen Realismus zum einzigen künstler. Prinzip (auf dem ersten sowjet. Schriftstellerkongress 1934) zahlr. weitere Autoren zur Emigration gezwungen (u. a. J. I. Samjatin); andere verstummten oder durften nicht mehr publizieren (u. a. M. A. Bulgakow). Die stalinschen »Säuberungsaktionen« 1936/37 betrafen auch zahlr. Schriftsteller, die verfolgt wurden oder in Lagern umkamen (u. a. Babel, Mandelstam, Pilnjak). - Die während des Zweiten Weltkrieges veröffentlichte Lit. wurde vom Zeitgeschehen beherrscht, künstlerisch bed. waren Fedin, A. T. Twardowski, A. A. Bek, K. M. Simonow; auch in der Nachkriegszeit dominierte das Kriegsthema (Fadejew, B. N. Polewoi). - Mit dem »Tauwetter« (ben. nach dem 1956 erschienenen Roman von I. G. Ehrenburg) in der Folge des 20. Parteitages (1956) begann in der r. L. die Auseinandersetzung mit dem Stalinismus. Doch noch immer waren alle Veröffentlichungen der Zensur ausgesetzt, bereits erschienene Werke, die parteipolit. Kriterien nicht genügten, wurden durch Pressekampagnen herabgewürdigt (so Pasternaks »Doktor Schiwago«, der lange Zeit nur im Ausland erschien; den hierfür 1958 verliehenen Nobelpreis musste Pasternak ablehnen). Wichtige Werke dieser Zeit konnten erst nach 1985 offiziell erscheinen (illegal vervielfältigte Exemplare wurden als Samisdat vertrieben), z. B. Romane von Bek und W. D. Dudinzew. In der erzählenden Lit. erschienen neue Werke von Fedin, Paustowski, Leonow, Scholochow (Nobelpreis 1965), D. A. Granin. Sie schildern Konflikte zw. Individuum und Gesellschaft und verzichten auf eindeutige »parteil.« Lösungen. Diese Tendenzen verstärkten sich in den 60er-Jahren; die Romane und Erzählungen von W. P. Axjonow, B. L. Wassiljew, J. P. Kasakow, W. F. Tendrjakow, J. W. Trifonow, auch die Dramen von A. N. Arbusow und V. S. Rosow zeigen zunehmend das Auseinanderklaffen von kommunist. Idealen und sowjet. Alltag. Die Lyriker, J. A. Jewtuschenko, A. A. Wosnessenski, W. S. Wyssozki, artikulierten die Sehnsucht nach einem besseren Leben. Als eigenständige Strömung bildete sich - gleichfalls in den 60er-Jahren - die Dorfprosa heraus, deren Problematik sich aus dem Verhältnis von russ. Tradition, fragwürdigem Fortschrittsverständnis und ökolog. Fehlentwicklungen ergibt. Bed. Vertreter sind W. I. Below, F. A. Abramow, W. M. Schukschin, W. A. Solouchin und W. G. Rasputin. In diese Zeit fielen auch die ersten Auseinandersetzungen um das Werk A. I. Solschenizyns (Nobelpreis 1970), die in seiner Ausbürgerung (1974) gipfelten und eine neue Emigrantenwelle nach sich zogen, zu der u. a. A. A. Amalrik, W. J. Maximow, W. N. Woinowitsch, L. S. Kopelew (1981 Ausbürgerung), J. A. Brodski, A. A. Galitsch, N. M. Korschawin, Axjonow, W. P. Nekrassow, A. D. Sinjawski gehörten. Trotz aller Repressalien erfüllte die r. L. die Aufgabe, gesellschaftl. Fehlentwicklungen künstlerisch so zu thematisieren, dass sie ins öffentl. Bewusstsein drangen (u. a. durch Granin, Trifonow, M. F. Schatrow, A. I. Gelman, Schukschin, A. A. Kim, W. S. Makanin, Wyssozki, A. W. Wampilow).Seit Mitte der 80er-Jahre zeichnete sich eine neue Phase ab. Entscheidende Impulse erhielt die r. L. durch die Veröffentlichung von Werken (u. a. von Platonow, Bulgakow, Achmatowa, Pasternak), die z. T. Jahrzehnte früher entstanden waren. Sie ging einher mit der Aufarbeitung literarisch-histor. Prozesse (Rehabilitierung zahlreicher Schriftsteller; N. S. Gumiljow, Pasternak, V. Nabokov, Solschenizyn). Kompromisslose Darstellungen der erlebten brutalen Wirklichkeit entstanden bei B. S. Okudschawa, A. G. Bitow, Makanin, W. S. Grossman, A. I. Pristawkin, W. P. Astafjew, A. N. Rybakow, L. S. Petruschewskaja. - Neben diese »ältere« Generation treten die Autoren der neuen Welle, die z. T. jegl. Politisierung ablehnen, mit themat. Tabus im sozial-histor. Bereich brechen und die im realen Leben spürbaren Wendungen zum Fantastischen und Grotesken - z. T. in der Tradition der russ. Avantgarde und Schukschins stehend - erfassen (W. Jerofejew, W. Sorokin, W. Arro, M. Woloschin, W. Pjezuch, T. Tolstaja, J. Popow, S. Kaledin, L. Wanejewa). Die 90er-Jahre sind bestimmt durch die neue Freiheit in allen Lebensbereichen. Nachdem in den ersten Jahren nach der polit. Wende ein freies Verlagswesen entstanden war, das die Werke der Emigranten wie der im Lande verbliebenen, jedoch verfemten Schriftsteller erfolgreich verkaufte, zeigte sich dieser Markt schon bald gesättigt. Mit zunehmenden wirtschaftl. Schwierigkeiten brach der Buch- und Zeitschriftenmarkt zunächst weitgehend zusammen, seit Mitte der 1990er-Jahre lassen sich jedoch Stabilisierungstendenzen erkennen. Mittlerweile haben sich um Autoren wie Kaledin, Sorokin, Popow jüngere Autoren geschart (I. Klech, S. Garejew, A. Kawadejew, A. Scharypow), die ihr Debüt in Zeitschriften wie »Solo« oder »Jeschtscho« gaben. Unter den Lyrikern ragen neben J. Brodski (Nobelpreis 1987), J. Rejn und A. Kuschner hervor. In der dramat. Dichtung haben sich u. a. W. Slawkin und Ljudmila Rasumowskaja profiliert. Am Ende der 90er-Jahre präsentiert sich ein außerordentlich differenziertes Bild der r. L. - Zur russischsprachigen Lit. kann auch die in russ. Sprache geschriebene Lit. nichtruss. Völker gerechnet werden, z. B. die moderne Lyrik des Tschuwaschen G. N. Aigi, Werke des Awaren R. G. Gamsatow, des Tschuktschen J. Rytchëu, des Abchasen F. A. Iskander oder die Werke des Kirgisen T. Aitmatow.
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Vom Tauwetter zur Perestroika. R. L. zwischen den fünfziger u. neunziger Jahren, hg. v. W. Beitz. Bern u. a. 1994.
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