Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
rumänische Sprache.
rumänische Sprache.Die r. S. gehört zur ostroman. Sprachfamilie, gliedert sich in vier Dialekte und wird außer in Rumänien auch von Minderheiten in den Nachbarstaaten, v. a. in Moldawien (moldauische Sprache), gesprochen. Die Sonderstellung der r. S. innerhalb der roman. Sprachen begründet sich durch ihr vorröm., dakisches Substrat, zahlr. Übereinstimmungen mit den anderen Balkansprachen, das Fehlen german. Einflüsse, die slaw. Beeinflussung (seit 7./8. Jh.) v. a. der Phonetik und des Wortschatzes, Kontakte mit dem Ungarischen, Türkischen, Neugriechischen und die isolierte geograph. Lage, die dazu führte, dass sich die Sprache bis Ende des 18. Jh. in einer geistig-kulturellen Sonderexistenz entwickelte. Reromanisierungsbestrebungen im 19. und 20. Jh. führten zur Aufnahme italien., bes. aber frz. Elemente. - Die vier Dialektgruppen sind das Dakorumänische, das eigentl. Rumänische (mit den Subdialekten der Moldau, der Walachei, des Banats, der Crişana und des Marmarosch) sowie das Aromunische oder Mazedorumänische, das Meglenorumänische und das Istrorumänische. Die Schriftsprache entwickelte sich zu Beginn des 16. Jh. auf walachisch-südsiebenbürg. Grundlage. Die kyrill. Schrift wurde 1860 durch die lat. ersetzt.
Literatur:
Tiktin, H.: Rumänisch-dt. Wb., bearb. v. P. Miron, 3 Bde. 21986-90.
Grammatik der r. S. der Gegenwart, bearb. v. A. Beyrer u. a. Leipzig 1987.
Lexikon der romanist. Linguistik, hg. v. G. Holtus u. a., Bd. 3. Tübingen 1989.
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