Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
rumäniendeutsche Literatur
rumäni|endeutsche Literatur, die Literatur der dt.sprachigen Minderheiten im heutigen Rumänien, entstanden aus der dt.sprachigen Dichtung Siebenbürgens, des Banats und der Bukowina. Die Dichtung der Siebenbürger Sachsen reicht ins 12. Jh., die der Banater Schwaben ins 18. Jh. zurück. Im 17./18. Jh. spielten siebenbürgisch-sächs. Autoren v. a. im Ausland (Nordamerika) eine Rolle, während die Literatur der Banater Schwaben sich heimatl. Sujets zuwandte. Die r. L. bewegte sich fortan in dem Spannungsfeld zw. mundartl. Volksdichtung und allg. Themen (A. Müller-Guttenbrunn, H. Zillich). Einen eigenen Weg schlugen Autoren jüd. Herkunft der Bukowina ein, u. a. P. Celan und Rose Ausländer. Nach dem Zweiten Weltkrieg prägte die Bindung an eine Minderheitenkultur und der zunehmende Verlust von Publikationsmöglichkeiten die Autoren der r. L. Sie versuchten in dieser Situation die Werte der Heimat und gleichzeitig ihre Weltoffenheit zu behaupten (z. B. F. Hodjak, Herta Müller, R. Wagner); viele wanderten nach Dtl. aus.
Literatur:
Tudorica, C.: R. L. Tübingen 1997.
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