Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
reformierte Kirchen
reformierte Kirchen,Sammelbez. für die Kirchen, deren Entstehung v. a. auf das Wirken der oberdt. und schweizer. Reformatoren (T. Beza, M. Bucer, H. Bullinger, J. Calvin, G. Farel, J. Oekolampad, U. Zwingli u. a.) zurückzuführen ist. Die r. K. bilden einen Hauptzweig des Protestantismus, sind v. a. in der Schweiz, Frankreich (Hugenotten), Dtl., den Niederlanden (Arminianer), England, Ungarn, Schottland und den USA (Independenten, Presbyterianer) verbreitet und gehören in ihrer Mehrheit dem Reformierten Weltbund an. Die Kirchenverf. sind presbyterial-synodal und verzichten auf das Bischofsamt. In ihrer äußeren Form zeichnen sich die r. K. durch Schlichtheit der Gottesdiensträume (ohne Bilder und figürl. Darstellungen) aus. Die Theologie der r. K. baut maßgeblich auf den Lehren J. Calvins mit ihrer besonderen Betonung der individuellen Erwählung (Prädestination) auf. Wichtige ref. Bekenntnisse sind das Vierstädtebekenntnis (Confessio Tetrapolitana; 1530), die Helvet. Bekenntnisse von 1536 und 1566 (Helvetische Konfession), der Heidelberger Katechismus (1563) und der Genfer Katechismus (1545). Schwerpunkte ref. Ethik sind die Heiligung des Alltags, ein hohes Arbeits- und Berufsethos und die bewusste »Bürgerschaft« als Christ in der Gesellschaft.
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