Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Röntgenstrahlen
Rọ̈ntgenstrahlen(X-Strahlen, engl. X-rays), elektromagnet. Strahlung mit kürzeren Wellenlängen als das Licht, die sich von den Gammastrahlen und dem elektromagnet. Bestandteil der kosm. Strahlung nur durch die Entstehungsweise unterscheidet. R. sind unsichtbar, erzeugen Fluoreszenz, schwärzen Fotoplatten und haben hohes Ionisationsvermögen. Ähnlich Lichtstrahlen zeigen sie Reflexion, Brechung, Beugung, Interferenz und Polarisation, haben aber im Unterschied zum Licht hohes Durchdringungsvermögen für die meisten Stoffe. Man unterscheidet in der Entstehungsweise die Bremsstrahlung mit kontinuierl. Spektrum, die von Elektronen infolge plötzl. Abbremsens beim Aufprall auf Materie ausgesandt wird, und die aus einzelnen Linien bestehenden charakterist. R. (Eigenstrahlung, Röntgenfluoreszenzstrahlung) der Atome, die von den kernnächsten, inneren Elektronen der Atomhülle nach Anregung beim Übergang in einen energetisch niedriger liegenden Zustand ausgestrahlt wird. Auf Materie auftreffende R. lösen wiederum neue R. aus (sekundäre R.), daneben auch Elektronen (Röntgenphotoeffekt).
Technisch werden R. meist mit Röntgenröhren erzeugt, wobei man Röntgen UV (Wellenlängen 100-0,25 nm), überweiche (0,25-0,06 nm), weiche (0,06-0,02 nm), mittelharte (0,02-0,01 nm), harte (0,01-0,005 nm) und überharte (unter 5 · 10—3 nm) R. unterscheidet. Sehr viel härtere (kurzwelligere) R. lassen sich mit Elektronenbeschleunigern (bis etwa 10—7 nm) erzeugen (Synchrotronstrahlung). Technisch nutzt man die R. v. a. in der Medizin, Metallurgie, Kristallographie (Strukturanalyse) und chem. Analytik. Die bei chemisch versch. Stoffen unterschiedl. Durchdringungsfähigkeit der R. wird bes. für medizin. Zwecke und zur zerstörungsfreien Werkstoffprüfung angewandt. Weitere Verfahren zur Strukturuntersuchung sind die Röntgenstrukturanalyse, die Röntgenspektroskopie und Röntgenmikroskopie. - Der Umgang mit R. unterliegt den VO des Strahlenschutzes. Zur Bestimmung der Dosis von R. dienen Dosimeter. Zur medizin. Anwendung von R. Röntgenuntersuchung, Strahlenschäden, Strahlentherapie.
▣ Literatur:
Angerstein, W.u. a.:Grundlage der Strahlenphysik u. radiolog. Technik in der Medizin. Leipzig 41987.
⃟ Krieger, H. u. Petzold, W.: Strahlenphysik, Dosimetrie u. Strahlenschutz, 2 Bde. Stuttgart 1-31989-92.
⃟ Forschung mit R. Bilanz eines Jahrhunderts, 1895-1995, hg. v. F. H. W. Heuck u. E. Macherauch. Berlin u. a. 1995.
Rọ̈ntgenstrahlen(X-Strahlen, engl. X-rays), elektromagnet. Strahlung mit kürzeren Wellenlängen als das Licht, die sich von den Gammastrahlen und dem elektromagnet. Bestandteil der kosm. Strahlung nur durch die Entstehungsweise unterscheidet. R. sind unsichtbar, erzeugen Fluoreszenz, schwärzen Fotoplatten und haben hohes Ionisationsvermögen. Ähnlich Lichtstrahlen zeigen sie Reflexion, Brechung, Beugung, Interferenz und Polarisation, haben aber im Unterschied zum Licht hohes Durchdringungsvermögen für die meisten Stoffe. Man unterscheidet in der Entstehungsweise die Bremsstrahlung mit kontinuierl. Spektrum, die von Elektronen infolge plötzl. Abbremsens beim Aufprall auf Materie ausgesandt wird, und die aus einzelnen Linien bestehenden charakterist. R. (Eigenstrahlung, Röntgenfluoreszenzstrahlung) der Atome, die von den kernnächsten, inneren Elektronen der Atomhülle nach Anregung beim Übergang in einen energetisch niedriger liegenden Zustand ausgestrahlt wird. Auf Materie auftreffende R. lösen wiederum neue R. aus (sekundäre R.), daneben auch Elektronen (Röntgenphotoeffekt).
Technisch werden R. meist mit Röntgenröhren erzeugt, wobei man Röntgen UV (Wellenlängen 100-0,25 nm), überweiche (0,25-0,06 nm), weiche (0,06-0,02 nm), mittelharte (0,02-0,01 nm), harte (0,01-0,005 nm) und überharte (unter 5 · 10—3 nm) R. unterscheidet. Sehr viel härtere (kurzwelligere) R. lassen sich mit Elektronenbeschleunigern (bis etwa 10—7 nm) erzeugen (Synchrotronstrahlung). Technisch nutzt man die R. v. a. in der Medizin, Metallurgie, Kristallographie (Strukturanalyse) und chem. Analytik. Die bei chemisch versch. Stoffen unterschiedl. Durchdringungsfähigkeit der R. wird bes. für medizin. Zwecke und zur zerstörungsfreien Werkstoffprüfung angewandt. Weitere Verfahren zur Strukturuntersuchung sind die Röntgenstrukturanalyse, die Röntgenspektroskopie und Röntgenmikroskopie. - Der Umgang mit R. unterliegt den VO des Strahlenschutzes. Zur Bestimmung der Dosis von R. dienen Dosimeter. Zur medizin. Anwendung von R. Röntgenuntersuchung, Strahlenschäden, Strahlentherapie.
▣ Literatur:
Angerstein, W.u. a.:Grundlage der Strahlenphysik u. radiolog. Technik in der Medizin. Leipzig 41987.
⃟ Krieger, H. u. Petzold, W.: Strahlenphysik, Dosimetrie u. Strahlenschutz, 2 Bde. Stuttgart 1-31989-92.
⃟ Forschung mit R. Bilanz eines Jahrhunderts, 1895-1995, hg. v. F. H. W. Heuck u. E. Macherauch. Berlin u. a. 1995.