Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Röntgenastronomie
Rọ̈ntgenastronomie,Teilgebiet der Astronomie, das sich mit der Beobachtung und Deutung der von kosm. Strahlungsquellen ausgesandten Röntgenstrahlung befasst. Wegen der absorbierenden Wirkung der Erdatmosphäre ist eine Beobachtung nur mithilfe von Höhenballons, Satelliten, Raketen und Raumsonden möglich. I. Allg. sind Röntgenstrahlen mit extrem energiereichen Prozessen im All verbunden, werden aber auch von sehr heißen Materiewolken ausgesandt, z. B. der Sonnenkorona oder dem intergalakt. Gas. Neben einer weichen Röntgenhintergrundstrahlung sind bislang zahlreiche, z. T. veränderl. oder pulsierende Röntgenquellen erfasst worden wie Röntgensterne, Röntgenpulsare, Quasare, Supernovaüberreste und aktive Galaxien; auch unsere Sonne ist eine Röntgenquelle. - Die erste kosm. Röntgenquelle (Scorpus X-1 im Sternbild Skorpion) wurde 1962 entdeckt. 1970 wurde der Röntgensatellit Uhuru gestartet, der einige Hundert diskrete Röntgenquellen am Himmel fand. Zw. 1977 und 1980 folgten drei amerikan. Satelliten (HEAO 1 bis 3), deren zweiter (Einstein-Observatorium) erstmals ein abbildendes Röntgenteleskop enthielt. Der 1990 gestartete Röntgensatellit ROSAT führte die erste vollständige Durchmusterung des Himmels nach Röntgenquellen durch.
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