Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Résistance
Résistance[rezis'tãs, frz.] die, die frz. Widerstandsbewegung gegen die dt. Besatzungsmacht und den mit ihr zusammenarbeitenden »État Français«. Am 18. 6. 1940 rief General C. de Gaulle nach dem militär. Zusammenbruch Frankreichs von London aus zur Fortsetzung des Krieges auf und trat dort an die Spitze des Freien Frankreich. 1941 gründete er in London das Französische Nationalkomitee. Parallel dazu entstanden in Frankreich kleine, voneinander unabhängig operierende Widerstandsgruppen, die nach Verbreitung von Druckschriften und einzelnen Sabotageakten auch militär. Aktionen organisierten (Maquis). De Gaulle versuchte zunächst vergeblich, die politisch heterogene - meist linke - R. zu einen. Im Mai 1943 gelang es J. Moulin im Auftrag de Gaulles, die großen Organisationen (traditionelle Parteien, Gewerkschaften) im »Conseil National de la Résistance« (CNR) zusammenzufassen. Ab Juni 1943 leitete de Gaulle von Algier aus das »Comité Français de Libération Nationale« (CFLN), bemüht um die Einbeziehung der R. auf frz. Boden. Im Frühjahr 1944 schlossen sich die militär. Organisationen »Armée secrète« und die kommunist. »Franc-tireurs et partisans« zusammen. Nach der Befreiung wurde das CFLN von den Alliierten als provisor. Reg. anerkannt. - Die R. fand vielfältigen Ausdruck in der Literatur. Die bedeutendsten frz. Autoren nahmen in ihren Werken gegen die dt. Besetzung und das Vichy-Regime Stellung (L. Aragon, P. Eluard, J. P. Sartre, Vercors), einige beteiligten sich auch am bewaffneten Kampf (A. Chamson, R. Desnos [in Theresienstadt umgekommen], M. Druon, A. Malraux, J. Prévost [gefallen]).
Literatur:
Dreyfus, P.: Die R. Geschichte des frz. Widerstandes. A. d. Frz. München 1979.
Mémoire et histoire: la R., hg. v. J.-M. Guillon u. P. Laborie. Toulouse 1995).
Muracciole, J.-F.: Histoire de la R. en France. Paris 21996.
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