Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Räuberroman
Räuberroman,verbreitete Gattung des Unterhaltungsromans im Ausgang des 18. Jh., Spielart des Abenteuerromans. Im Mittelpunkt steht der »edle Räuber«, sowohl Verbrecher als auch Befreier und Beschützer der Armen und Rechtlosen (wie Robin Hood). Im Sturm und Drang verbanden sich mit der Gestalt gesellschaftl. Protest und Freiheitspathos, so in Schillers Drama »Die Räuber« (1781; ähnlich auch in der Erzählung »Der Verbrecher aus verlorener Ehre«, 1786), das die neueren R. anregte. Das beliebte Motiv wurde in der Folge häufig in der Unterhaltungsliteratur bearbeitet (H. Zschokke »Abällino, der große Bandit«, 1793; C. A. Vulpius, »Rinaldo Rinaldini, der Räuberhauptmann«, 4 Tle., 1797). Im 20. Jh. lebte der unbesiegbare Räuber noch einmal in der Gestalt des »Fantômas« auf (geschaffen von M. Allain und P. Souvestre, 1911, zahlr. Fortsetzungen).
Literatur:
Müller-Fraureuth, C.: Die Ritter- u. R.e. Halle 1894, Nachdr. Hildesheim 1965.
Dainat, H.: Abaellino, Rinaldini u. Konsorten. Zur Gesch. der R.e in Deutschland. Tübingen 1996.
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