Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Rätien
Räti|en(lat. Raetia), im Altertum das von Rätern, einer Volksgruppe unsicherer Herkunft (mit vermutlich vorindogerman. Sprache), bewohnte Gebiet. Es umfasste Graubünden, Tirol und das Alpenvorland zw. Schwäb. Alb und Inn. R. wurde unter Augustus 15 v. Chr. römisch und unter Einbeziehung der kelt. Vindeliker bis zur Donau ausgedehnt (prokonsular. Prov. Raetia et Vindelicia, Hptst. Augusta Vindelicorum [= Augsburg]). Im 5. Jh. n. Chr. besetzten die Alemannen den westl., die Bajuwaren den östl. Teil; die christianisierte rätoroman. Bev. erhielt sich in gebirgigen Rückzugsgebieten. (Rätoromanen, rätoromanische Sprache)
Literatur:
Schön, F.: Der Beginn der röm. Herrschaft in R. Sigmaringen 1986.
Beiträge zur Raetia Romana. Voraussetzungen u. Folgen der Eingliederung R.s ins Röm. Reich, hg. v. der Historisch-antiquar. Gesellschaft von Graubünden. Chur 1987.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Rätien