Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Ruß
I Ruß,schwarzes, zu 80-99,5 % aus Kohlenstoff bestehendes Pulver, das aus kleinsten, kugelförmigen Teilchen aufgebaut ist, die zu kettenförmigen Aggregaten zusammengewachsen sind. Die spezif. Oberfläche beträgt etwa 10-1 000 m2/g. R. ist ein wichtiges techn. Produkt (Ind.-R., engl. carbon black), das durch unvollständige Verbrennung oder Pyrolyse von Kohlenwasserstoffen hergestellt wird. Das wichtigste Verfahren ist der Furnace-Prozess. Bei diesem Verfahren werden aromatenreiche R.-Öle (Steinkohlenteer- und Erdölprodukte) in eine Gasflamme von 1 200-1 800 ºC eingedüst. R. wird zu über 90 % als Füllstoff in der Gummiind., außerdem als Pigment für Druckfarben, Tuschen, Lacke und in der Elektroind. verwendet. R. tritt auch als meist unerwünschtes Produkt bei unkontrollierten Verbrennungsvorgängen auf und enthält dann meist an seiner Oberfläche adsorbierte ölige Bestandteile und Pyrolyseprodukte. Dieser R. (engl. soot) hat im Tierversuch ein Krebs erzeugendes Potenzial, verstärkt durch die häufig anwesenden polyzykl. Aromaten.
II Rụß
der (litauisch Rusnė), zweigeteilter Hauptmündungsarm der Memel, größtenteils Grenzfluss zw. dem russ. Gebiet Kaliningrad (Königsberg) und Litauen, 48 km lang; mündet bei Šilutė (Heydekrug) in das Kur. Haff.
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