Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Rotverschiebung
Rotverschiebung,Verschiebung der Spektrallinien nach dem roten Ende des Spektrums (d. h. zu größeren Wellenlängen) hin. Bei einer Vergrößerung der Entfernung von Strahlungsquelle und Beobachter tritt eine R. infolge des Doppler-Effekts auf. Diese R. kann z. B. zur Bestimmung der Radialgeschwindigkeit eines Sterns oder der Umlaufgeschwindigkeit eines Doppelsterns herangezogen werden. Die Größe der R. wird durch das Verhältnis der Wellenlängenänderung Δλ = λ — λ0 zur unverschobenen Wellenlänge λ0 der gleichen Spektrallinie bestimmt: z = Δλ/λ0. - Auch in den Spektren extragalakt. Objekte tritt eine R. auf (kosmolog. R.), z. B. die extreme R. bei Quasaren. Sie hat nichts mit dem Doppler-Effekt zu tun, weil sich die Objekte nicht relativ zueinander bewegen, sondern der Raum zwischen ihnen expandiert (Hubble-Effekt). - Beim Verlassen eines Gravitationsfeldes verlieren Lichtquanten Energie, was ebenfalls zu einer R. führt. Diese gravitative R., die von der allg. Relativitätstheorie vorhergesagt wurde, konnte mithilfe des Mößbauer-Effekts im Schwerefeld der Erde bestätigt werden.
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