Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Roth
I Roth, 1) Landkreis im RegBez. Mittelfranken, Bayern, 895 km2, (1998) 121 800 Einwohner.
2) Krst. von 1) in Bayern, an der Rednitz, 24 200 Ew.; Museen; Draht-, Kabel-, Aluminiumwerke, Elektroindustrie, Herstellung von Christbaumschmuck; Hafen am Main-Donau-Kanal.- Schloss Ratibor (1535-37, Prunksaal mit prachtvoller Holzdecke).- R. erhielt zw. 1358 und 1363 Stadtrecht.
II Roth,
1) Alfred, schweizer. Architekt, * Wangen an der Aare 21. 5. 1903, ✝ Zürich 20. 10. 1998; arbeitete 1927/28 mit Le Corbusier zusammen, der ihn maßgeblich beeinflusste; neben zahlr. Bauten (v. a. Mehrfamilienhäuser, Schulen) auch architekturtheoret. Schriften.
2) Dieter, schweizer. Schriftsteller, Maler, Grafiker und Musiker, Pseud. D. Rot, Diter Rot, Dieterich R., Karl-Dietrich R., * Hannover 21. 4. 1930. R.s Werk ist durch ein multimediales Experimentieren mit Lit. und Bild, Wort und Schrift gekennzeichnet. Mit E. Gomringer und M. Wyss gründete er 1953 die programmat. Ztschr. »spirale«.
3) Eugen, Schriftsteller, * München 24. 1. 1895, ✝ ebd. 28. 4. 1976; schrieb in der Tradition von W. Busch und C. Morgenstern populäre hintergründig-humorvolle Gedichte über menschl. Unzulänglichkeiten (Samml. »Ein Mensch«, 1935; »Mensch und Unmensch«, 1948; »Der letzte Mensch«, 1964).
4) Friederike, Schriftstellerin, * Sindelfingen 6. 4. 1948; schreibt u. a. Gedichte und Hörspiele, bekannt wurde R. durch die Erzählung »Ordnungsträume« (1979) und Bühnenwerke (»Ritt auf die Wartburg«, 1981; »Krötenbrunnen«, 1984; »Erben und Sterben«, 1992). Sie erhielt 1983 den Ingeborg-Bachmann-Preis.
5) Gerhard, österr. Schriftsteller, * Graz 24. 6. 1942; begann, im Kontext des Grazer »Forum Stadtpark«, mit experimenteller Erzählprosa (»Menschen, Bilder, Marionetten. Prosa, Kurzromane, Stücke«, Samml., 1979); wandte sich dann traditionellen Erzählstilen zu. Thema seines vielseitigen Werkes ist die menschl. Einsamkeit, so in den Romanen »Der große Horizont« (1974), »Ein neuer Morgen« (1976), »Winterreise« (1978) und in dem siebenbändigen Zyklus über Österreich »Die Archive des Schweigens« (1980-1991); daneben entstanden auch Dramen.
6) [rɔ:θ], Henry, amerikan. Schriftsteller, * Tysmeniza (Galizien) 8. 2. 1906, ✝ Albuquerqe (N. Mex.) 13. 10. 1995 ; wuchs in New York auf; als Klassiker der jüdisch-amerikan. Literatur gilt sein autobiographisch bestimmter Roman »Nenne es Schlaf« (1934; Wiederveröffentlichung).
7) Joseph, österr. Schriftsteller, * Brody (bei Lemberg) 2. 9. 1894, ✝ Paris 27. 5. 1939; veröffentlichte feuilletonist. Arbeiten und Gedichte, danach Korrespondent in Frankreich, der Sowjetunion, in Polen und Albanien; 1933 Emigration nach Frankreich; lebte zuletzt in Paris, wo er sich in österr.-monarchist. Kreisen gegen den Nationalsozialismus engagierte. Nach zeitweisem sozialist. Engagement und der Auseinandersetzung mit dem Stil der »Neuen Sachlichkeit« (»Hotel Savoy«, 1924) dominierten seit Mitte der 1920er-Jahre die Welt des Ostjudentums (»Hiob«, 1930) sowie der Untergang der Donaumonarchie seine Romane (»Radetzkymarsch«, 1932; »Die Kapuzinergruft«, 1938). - Weitere Werke: Die Geschichte der 1002. Nacht (R., 1939), Der Leviathan (Erz., hg. 1940), Perlefter (R., hg. 1978).
▣ Literatur:
R.-J. Siegel. J.-R.-Bibliographie, bearb. v. Morsum 1995.
8) [rɔ:θ], Philip, amerikanischer Schriftsteller, * Newark (N. J.) 19. 3. 1933; schreibt v. a. im Milieu des jüdisch-amerikan. Mittelstandes angesiedelte satir. Erzählungen (»Goodbye, Columbus«, 1959) und Romane (»Portnoys Beschwerden«, 1969). In späteren Romanen tritt die selbstreflexive Beschäftigung mit der Schriftstellerexistenz in den Vordergrund, so in den Romanen um sein fiktives Alter Ego, den Schriftsteller Nathan Zuckerman »Der Ghostwriter« (1979), »Zuckermans Befreiung« (1981), »Die Anatomiestunde« (1983), »Die Prager Orgie. Ein Epilog« (1985), »Gegenleben« (1987); schrieb weiterhin »Die Tatsachen. Autobiographie eines Schriftstellers« (1988), »Mein Leben als Sohn« (R., 1991), »Sabbaths Theater« (R., 1996).
2) Krst. von 1) in Bayern, an der Rednitz, 24 200 Ew.; Museen; Draht-, Kabel-, Aluminiumwerke, Elektroindustrie, Herstellung von Christbaumschmuck; Hafen am Main-Donau-Kanal.- Schloss Ratibor (1535-37, Prunksaal mit prachtvoller Holzdecke).- R. erhielt zw. 1358 und 1363 Stadtrecht.
II Roth,
1) Alfred, schweizer. Architekt, * Wangen an der Aare 21. 5. 1903, ✝ Zürich 20. 10. 1998; arbeitete 1927/28 mit Le Corbusier zusammen, der ihn maßgeblich beeinflusste; neben zahlr. Bauten (v. a. Mehrfamilienhäuser, Schulen) auch architekturtheoret. Schriften.
2) Dieter, schweizer. Schriftsteller, Maler, Grafiker und Musiker, Pseud. D. Rot, Diter Rot, Dieterich R., Karl-Dietrich R., * Hannover 21. 4. 1930. R.s Werk ist durch ein multimediales Experimentieren mit Lit. und Bild, Wort und Schrift gekennzeichnet. Mit E. Gomringer und M. Wyss gründete er 1953 die programmat. Ztschr. »spirale«.
3) Eugen, Schriftsteller, * München 24. 1. 1895, ✝ ebd. 28. 4. 1976; schrieb in der Tradition von W. Busch und C. Morgenstern populäre hintergründig-humorvolle Gedichte über menschl. Unzulänglichkeiten (Samml. »Ein Mensch«, 1935; »Mensch und Unmensch«, 1948; »Der letzte Mensch«, 1964).
4) Friederike, Schriftstellerin, * Sindelfingen 6. 4. 1948; schreibt u. a. Gedichte und Hörspiele, bekannt wurde R. durch die Erzählung »Ordnungsträume« (1979) und Bühnenwerke (»Ritt auf die Wartburg«, 1981; »Krötenbrunnen«, 1984; »Erben und Sterben«, 1992). Sie erhielt 1983 den Ingeborg-Bachmann-Preis.
5) Gerhard, österr. Schriftsteller, * Graz 24. 6. 1942; begann, im Kontext des Grazer »Forum Stadtpark«, mit experimenteller Erzählprosa (»Menschen, Bilder, Marionetten. Prosa, Kurzromane, Stücke«, Samml., 1979); wandte sich dann traditionellen Erzählstilen zu. Thema seines vielseitigen Werkes ist die menschl. Einsamkeit, so in den Romanen »Der große Horizont« (1974), »Ein neuer Morgen« (1976), »Winterreise« (1978) und in dem siebenbändigen Zyklus über Österreich »Die Archive des Schweigens« (1980-1991); daneben entstanden auch Dramen.
6) [rɔ:θ], Henry, amerikan. Schriftsteller, * Tysmeniza (Galizien) 8. 2. 1906, ✝ Albuquerqe (N. Mex.) 13. 10. 1995 ; wuchs in New York auf; als Klassiker der jüdisch-amerikan. Literatur gilt sein autobiographisch bestimmter Roman »Nenne es Schlaf« (1934; Wiederveröffentlichung).
7) Joseph, österr. Schriftsteller, * Brody (bei Lemberg) 2. 9. 1894, ✝ Paris 27. 5. 1939; veröffentlichte feuilletonist. Arbeiten und Gedichte, danach Korrespondent in Frankreich, der Sowjetunion, in Polen und Albanien; 1933 Emigration nach Frankreich; lebte zuletzt in Paris, wo er sich in österr.-monarchist. Kreisen gegen den Nationalsozialismus engagierte. Nach zeitweisem sozialist. Engagement und der Auseinandersetzung mit dem Stil der »Neuen Sachlichkeit« (»Hotel Savoy«, 1924) dominierten seit Mitte der 1920er-Jahre die Welt des Ostjudentums (»Hiob«, 1930) sowie der Untergang der Donaumonarchie seine Romane (»Radetzkymarsch«, 1932; »Die Kapuzinergruft«, 1938). - Weitere Werke: Die Geschichte der 1002. Nacht (R., 1939), Der Leviathan (Erz., hg. 1940), Perlefter (R., hg. 1978).
▣ Literatur:
R.-J. Siegel. J.-R.-Bibliographie, bearb. v. Morsum 1995.
8) [rɔ:θ], Philip, amerikanischer Schriftsteller, * Newark (N. J.) 19. 3. 1933; schreibt v. a. im Milieu des jüdisch-amerikan. Mittelstandes angesiedelte satir. Erzählungen (»Goodbye, Columbus«, 1959) und Romane (»Portnoys Beschwerden«, 1969). In späteren Romanen tritt die selbstreflexive Beschäftigung mit der Schriftstellerexistenz in den Vordergrund, so in den Romanen um sein fiktives Alter Ego, den Schriftsteller Nathan Zuckerman »Der Ghostwriter« (1979), »Zuckermans Befreiung« (1981), »Die Anatomiestunde« (1983), »Die Prager Orgie. Ein Epilog« (1985), »Gegenleben« (1987); schrieb weiterhin »Die Tatsachen. Autobiographie eines Schriftstellers« (1988), »Mein Leben als Sohn« (R., 1991), »Sabbaths Theater« (R., 1996).