Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Rose
Rose [lat.] (Rosa), Gattung der R.-Gewächse mit über 100 sehr formenreichen Arten und zahlr. Gartenformen. Die Wildarten kommen v. a. in den gemäßigten und subtrop. Gebieten der Nordhalbkugel, in Afrika bis Äthiopien, in Asien bis zum Himalaja und zu den Philippinen vor. Es sind meist sommergrüne Sträucher mit meist stacheligen Zweigen und unpaarig gefiederten Blättern. Die krugförmige Blütenachse wird bei der Reife zu einer Hagebutte. Die wichtigsten einheim. Wildarten sind u. a.:
Feld-R. (Kriech-R., Rosa arvensis), in lichten Laubmischwäldern und an Waldrändern; kriechender oder kletternder Strauch mit langen, gebogenen Zweigen, Blüten weiß. Hecken-R. (Rosa corymbifera), bis 2,5 m hoher, in Gebüschen wachsender Strauch mit kräftigen, gekrümmten Stacheln; Blüten rosa bis weiß; Früchte (Hagebutten) orangerot, eiförmig, 15-20 mm lang. Hunds-R. (Rosa canina), in Hecken, Laubwäldern und an Wegrändern; bis 3 m hoher Strauch mit bogig überhängenden Zweigen; Blüten rosa bis weiß. Samt-R. (Unbeachtete R., Rosa sherardii), 0,5-2 m hohe, gedrungene, dickästige R. mit leuchtend rosa Blüten und weichstacheligen Hagebutten. Wein-R. (Rosa rubiginosa), bis 2 m hoher Strauch mit rundl. Fiederblättchen und rosa Blüten. Zimt-R. (Mai-R., Rosa majalis), in Auwäldern; bis 1,5 m hoher Strauch mit rotbraunen Zweigen; Blüten leuchtend rot. Eine wichtige Stammart der heutigen Garten-R. ist die seit langem kultivierte Essig-R. (Rosa gallica); wächst meist in Laubwäldern und auf trockenen Wiesen; bis 1,5 m hoher Strauch; Blüten einzeln, etwa 6 cm groß, hellrot bis purpurfarben. Die Zentifolie (Provence-R., Rosa centifolia) hat zu mehreren zusammenstehende, gefüllte, nickende, wohlriechende Blüten in versch. Rottönen oder in Weiß. Eine Zuchtform davon ist die Moos-R. mit rosa Blüten; das moosartige Aussehen erhält sie durch die stark gefiederten Kelchblätter. Ebenfalls eine Zuchtform ist die Damaszener-R. (Rosa damascena); mit kräftigen, gekrümmten Stacheln und rosa bis roten, auch rot und weiß gestreiften, gefüllten Blüten. - Zu Beginn des 19. Jh. nahm die R.-Züchtung durch Kreuzungen der Gartensorten großen Aufschwung. 1824 wurde die Tee-R. (Rosa odorata) von China nach Großbritannien eingeführt; immergrüne oder halbimmergrüne Kletter-R. mit langen Trieben und hakenförmigen Stacheln; Blüten einzeln oder zu wenigen, weiß, blassrosa oder gelblich, halb gefüllt oder gefüllt, 5-8 cm im Durchmesser, mit starkem, teeartigem Duft. Die Tee-R. ist eine der Ausgangsformen der Teehybriden, die als Treib- und Schnittblumen große Bedeutung haben. Von den urspr. 4 000 in Frankreich entstandenen Sorten der Remontant-R. sind noch rd. 100 in Kultur; meist von kräftigem Wuchs, mit meist vielen Stacheln und weißen, rosa oder roten, gefüllten, duftenden Blüten. Um 1810 entstanden die Noisette-Kletter-R. mit roten hakenförmigen Stacheln und gelben, weißen oder rosa Blüten (bes. bekannt ist die Maréchal Niel mit goldgelben, dicht gefüllten Blüten mit Teerosenduft). In der 2. Hälfte des 19. Jh. kamen die Polyantha-R. von meist niedrigem, buschigem Wuchs mit zahlr. kleineren Blüten auf. Kreuzungen der Polyantha-R. mit Teehybriden werden als Floribunda-R. (mit großen, edelrosenähnl. Blüten) bezeichnet. Weiterhin von gärtner. Bedeutung sind die Strauch-R. (2-3 m hohe, dichte Büsche bildende R.-Arten bzw. -Sorten, v. a. der Zentifolie und der Dünen-R.) und die Kletter-R., zu denen eine umfangreiche Gartenrosengruppe gehört. Mit ihren langen Trieben sind sie zur Pflanzung an Spalieren und Pergolen gut geeignet. - Alle Sorten und Formen werden durch Okulation vermehrt.Kulturgeschichte: Die R. ist wahrscheinlich in Persien heimisch und kam im 7. Jh. v. Chr. nach Griechenland und Italien. Den Germanen war nur die Wilde R. bekannt. Als Symbol der Liebe und als Sinnbild der Frau wird die R. schon seit der Antike geschätzt.
▣ Literatur:
Heinz-Mohr, G.u. Sommer, V.: Die R. Entfaltung eines Symbols. Köln 1988.
⃟ Woessner, D.: R.n für den Garten. Stuttgart 21988.
⃟ Markley, R.: Die BLV-R.n-Enzyklopädie. München 1997.
⃟ Sieber, J.: R.n. Auswahl, Pflege, Nachbarschaft. München 61998.
Feld-R. (Kriech-R., Rosa arvensis), in lichten Laubmischwäldern und an Waldrändern; kriechender oder kletternder Strauch mit langen, gebogenen Zweigen, Blüten weiß. Hecken-R. (Rosa corymbifera), bis 2,5 m hoher, in Gebüschen wachsender Strauch mit kräftigen, gekrümmten Stacheln; Blüten rosa bis weiß; Früchte (Hagebutten) orangerot, eiförmig, 15-20 mm lang. Hunds-R. (Rosa canina), in Hecken, Laubwäldern und an Wegrändern; bis 3 m hoher Strauch mit bogig überhängenden Zweigen; Blüten rosa bis weiß. Samt-R. (Unbeachtete R., Rosa sherardii), 0,5-2 m hohe, gedrungene, dickästige R. mit leuchtend rosa Blüten und weichstacheligen Hagebutten. Wein-R. (Rosa rubiginosa), bis 2 m hoher Strauch mit rundl. Fiederblättchen und rosa Blüten. Zimt-R. (Mai-R., Rosa majalis), in Auwäldern; bis 1,5 m hoher Strauch mit rotbraunen Zweigen; Blüten leuchtend rot. Eine wichtige Stammart der heutigen Garten-R. ist die seit langem kultivierte Essig-R. (Rosa gallica); wächst meist in Laubwäldern und auf trockenen Wiesen; bis 1,5 m hoher Strauch; Blüten einzeln, etwa 6 cm groß, hellrot bis purpurfarben. Die Zentifolie (Provence-R., Rosa centifolia) hat zu mehreren zusammenstehende, gefüllte, nickende, wohlriechende Blüten in versch. Rottönen oder in Weiß. Eine Zuchtform davon ist die Moos-R. mit rosa Blüten; das moosartige Aussehen erhält sie durch die stark gefiederten Kelchblätter. Ebenfalls eine Zuchtform ist die Damaszener-R. (Rosa damascena); mit kräftigen, gekrümmten Stacheln und rosa bis roten, auch rot und weiß gestreiften, gefüllten Blüten. - Zu Beginn des 19. Jh. nahm die R.-Züchtung durch Kreuzungen der Gartensorten großen Aufschwung. 1824 wurde die Tee-R. (Rosa odorata) von China nach Großbritannien eingeführt; immergrüne oder halbimmergrüne Kletter-R. mit langen Trieben und hakenförmigen Stacheln; Blüten einzeln oder zu wenigen, weiß, blassrosa oder gelblich, halb gefüllt oder gefüllt, 5-8 cm im Durchmesser, mit starkem, teeartigem Duft. Die Tee-R. ist eine der Ausgangsformen der Teehybriden, die als Treib- und Schnittblumen große Bedeutung haben. Von den urspr. 4 000 in Frankreich entstandenen Sorten der Remontant-R. sind noch rd. 100 in Kultur; meist von kräftigem Wuchs, mit meist vielen Stacheln und weißen, rosa oder roten, gefüllten, duftenden Blüten. Um 1810 entstanden die Noisette-Kletter-R. mit roten hakenförmigen Stacheln und gelben, weißen oder rosa Blüten (bes. bekannt ist die Maréchal Niel mit goldgelben, dicht gefüllten Blüten mit Teerosenduft). In der 2. Hälfte des 19. Jh. kamen die Polyantha-R. von meist niedrigem, buschigem Wuchs mit zahlr. kleineren Blüten auf. Kreuzungen der Polyantha-R. mit Teehybriden werden als Floribunda-R. (mit großen, edelrosenähnl. Blüten) bezeichnet. Weiterhin von gärtner. Bedeutung sind die Strauch-R. (2-3 m hohe, dichte Büsche bildende R.-Arten bzw. -Sorten, v. a. der Zentifolie und der Dünen-R.) und die Kletter-R., zu denen eine umfangreiche Gartenrosengruppe gehört. Mit ihren langen Trieben sind sie zur Pflanzung an Spalieren und Pergolen gut geeignet. - Alle Sorten und Formen werden durch Okulation vermehrt.Kulturgeschichte: Die R. ist wahrscheinlich in Persien heimisch und kam im 7. Jh. v. Chr. nach Griechenland und Italien. Den Germanen war nur die Wilde R. bekannt. Als Symbol der Liebe und als Sinnbild der Frau wird die R. schon seit der Antike geschätzt.
▣ Literatur:
Heinz-Mohr, G.u. Sommer, V.: Die R. Entfaltung eines Symbols. Köln 1988.
⃟ Woessner, D.: R.n für den Garten. Stuttgart 21988.
⃟ Markley, R.: Die BLV-R.n-Enzyklopädie. München 1997.
⃟ Sieber, J.: R.n. Auswahl, Pflege, Nachbarschaft. München 61998.