Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Roosevelt
Roosevelt['ro:zəvɛlt, engl. 'rəʊzvelt],
1) Anna Eleanor, amerikan. Politikerin und Journalistin, * New York 11. 10. 1884, ✝ ebd. 7. 11. 1962,
mit 2); 1946-51 Vors. der UN-Menschenrechtskommission.
2) Franklin Delano, 32. Präs. der USA (1933-45), Demokrat, * Hyde Park (N. Y.) 30. 1. 1882, ✝ Warm Springs (Ga.) 12. 4. 1945,
mit 1); 1910 in den Senat von New York gewählt; Unterstaatssekretär für die Marine 1913-20; schied wegen Kinderlähmung 1921 für mehrere Jahre aus der Politik aus; 1928 zum Gouverneur von New York gewählt; gewann 1932 die Präsidentschaftswahlen, 1936 und (entgegen der amerikan. Tradition) 1940 und 1944 wieder gewählt. Innenpolitisch leitete R. das wirtschaftlich-sozialpolit. Reformprogramm des New Deal ein, außenpolitisch propagierte er eine Politik der guten Nachbarschaft gegenüber Lateinamerika und bewirkte 1933 die Anerkennung der UdSSR. Im März 1941 setzte er das Lend-lease-System durch. Nach anfängl. Neutralitätspolitik zu Beginn des Zweiten Weltkrieges verkündete R. am 14. 8. 1941 gemeinsam mit W. Churchill die Atlantikcharta und verbündete sich mit der Sowjetunion in der Anti-Hitler-Koalition (Abkommen vom 11. 6. 1942). Nach dem japan. Angriff auf Pearl Harbor (7. 12. 1941) wurden die USA zu einem entscheidenden Faktor für den Ausgang des Krieges. R. setzte sich diplomatisch für ein breites Bündnis gegen die Achsenmächte ein (u. a. auf den Konferenzen 1943 in Casablanca und Teheran sowie 1945 in Jalta). Sein Versuch, dieses Bündnis für die Nachkriegszeit als Kern einer neuen Weltordnung zu institutionalisieren, blieb umstritten. R. hatte erhebl. Anteil an der Gründung der UNO.
▣ Literatur:
Junker, D.: F. D. R. Macht u. Vision, Präsident in Krisenzeiten. Göttingen u. a. 21989.
⃟ Kimball, W. F.: The juggler. F. R. as wartime statesman. Princeton, N. J., 1991.
3) Theodore, gen. »Teddy«, 26. Präs. der USA (1901-09), Republikaner, * New York 27. 10. 1858, ✝ Sagamore Hill (N. Y.) 6. 1. 1919; 1897/98 Unterstaatssekretär der Marine; führte im Krieg gegen Spanien ein Freiwilligenregiment (»Rough Riders«). 1899-1900 war R. Gouverneur des Staates New York, wurde 1901 Vizepräs. unter W. McKinley und nach dessen Ermordung im selben Jahr Präsident (1904 wieder gewählt); 1908 lehnte er eine erneute Kandidatur ab. R. setzte den Plan des Panamakanals durch und erweiterte die Monroedoktrin, womit er in Südamerika starken Widerspruch weckte. 1905 vermittelte er den Frieden von Portsmouth im Russ.-Japan. Krieg und erhielt dafür 1906 den Friedensnobelpreis. Als ein Führer des Progressive Movement setzte er eine beschränkte Kontrolle der Großunternehmen und innenpolit. Reformen durch.
▣ Literatur:
Cooper, J. M.: The warrior and the priest. Cambridge, Mass., 1983.
Roosevelt['ro:zəvɛlt, engl. 'rəʊzvelt],
1) Anna Eleanor, amerikan. Politikerin und Journalistin, * New York 11. 10. 1884, ✝ ebd. 7. 11. 1962,
mit 2); 1946-51 Vors. der UN-Menschenrechtskommission.
2) Franklin Delano, 32. Präs. der USA (1933-45), Demokrat, * Hyde Park (N. Y.) 30. 1. 1882, ✝ Warm Springs (Ga.) 12. 4. 1945,
mit 1); 1910 in den Senat von New York gewählt; Unterstaatssekretär für die Marine 1913-20; schied wegen Kinderlähmung 1921 für mehrere Jahre aus der Politik aus; 1928 zum Gouverneur von New York gewählt; gewann 1932 die Präsidentschaftswahlen, 1936 und (entgegen der amerikan. Tradition) 1940 und 1944 wieder gewählt. Innenpolitisch leitete R. das wirtschaftlich-sozialpolit. Reformprogramm des New Deal ein, außenpolitisch propagierte er eine Politik der guten Nachbarschaft gegenüber Lateinamerika und bewirkte 1933 die Anerkennung der UdSSR. Im März 1941 setzte er das Lend-lease-System durch. Nach anfängl. Neutralitätspolitik zu Beginn des Zweiten Weltkrieges verkündete R. am 14. 8. 1941 gemeinsam mit W. Churchill die Atlantikcharta und verbündete sich mit der Sowjetunion in der Anti-Hitler-Koalition (Abkommen vom 11. 6. 1942). Nach dem japan. Angriff auf Pearl Harbor (7. 12. 1941) wurden die USA zu einem entscheidenden Faktor für den Ausgang des Krieges. R. setzte sich diplomatisch für ein breites Bündnis gegen die Achsenmächte ein (u. a. auf den Konferenzen 1943 in Casablanca und Teheran sowie 1945 in Jalta). Sein Versuch, dieses Bündnis für die Nachkriegszeit als Kern einer neuen Weltordnung zu institutionalisieren, blieb umstritten. R. hatte erhebl. Anteil an der Gründung der UNO.
▣ Literatur:
Junker, D.: F. D. R. Macht u. Vision, Präsident in Krisenzeiten. Göttingen u. a. 21989.
⃟ Kimball, W. F.: The juggler. F. R. as wartime statesman. Princeton, N. J., 1991.
3) Theodore, gen. »Teddy«, 26. Präs. der USA (1901-09), Republikaner, * New York 27. 10. 1858, ✝ Sagamore Hill (N. Y.) 6. 1. 1919; 1897/98 Unterstaatssekretär der Marine; führte im Krieg gegen Spanien ein Freiwilligenregiment (»Rough Riders«). 1899-1900 war R. Gouverneur des Staates New York, wurde 1901 Vizepräs. unter W. McKinley und nach dessen Ermordung im selben Jahr Präsident (1904 wieder gewählt); 1908 lehnte er eine erneute Kandidatur ab. R. setzte den Plan des Panamakanals durch und erweiterte die Monroedoktrin, womit er in Südamerika starken Widerspruch weckte. 1905 vermittelte er den Frieden von Portsmouth im Russ.-Japan. Krieg und erhielt dafür 1906 den Friedensnobelpreis. Als ein Führer des Progressive Movement setzte er eine beschränkte Kontrolle der Großunternehmen und innenpolit. Reformen durch.
▣ Literatur:
Cooper, J. M.: The warrior and the priest. Cambridge, Mass., 1983.