Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Rolandslied
Rolandslied,Heldengedicht um Roland, dessen erste überlieferte Form die altfrz. »Chanson de Roland« ist (entstanden um 1100 in Nordfrankreich). In mhd. Reimpaare wurde das R. um 1170 vom Regensburger Pfaffen Konrad übertragen. Im R. sind die Gegner Karls d. Gr. die Sarazenen. Roland deckt den Rückzug des siegreichen Heeres, wird aber von seinem Stiefvater Ganelon an den noch unbesiegten Sarazenenkönig Marsilius verraten. Er gerät mit der Nachhut im Tal von Roncesvalles in den Pyrenäen in einen Hinterhalt und fällt nach hartem Kampf, da er sich weigert, mit seinem Horn Olifant das Hauptheer zu Hilfe zu rufen. Der zurückgekehrte Karl vernichtet alle Sarazenen und hält ein Strafgericht über Ganelon. Stoff oder Personen des R. tauchen häufig in span. und engl. Romanzen, in altfrz. Ritter- und Heldenromanen des 13./14. Jh. auf, eigenständige Bearbeitungen sind die satirisch-kom. Epen von L. Ariosto und M. M. Boiardo.
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