Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Rodin
Rodin[rɔ'dɛ̃], Auguste, frz. Bildhauer, * Paris 12. 11. 1840, ✝ Meudon 17. 11. 1917; fand, von Skulpturen Michelangelos und der Gotik beeinflusst, früh seinen eigenen Stil. Bereits seine erste selbstständige Arbeit, »Mann mit der zerbrochenen Nase« (Bronze, 1864), später die Jünglingsgestalt »Das eherne Zeitalter« (Bronze, 1876) zeigen in der Darstellung einen bis dahin unbekannten Realismus. Die Oberfläche seiner Bildwerke ist meist zerklüftet, sodass ein reiches Spiel von Licht und Schatten malerisch impressionist. Wirkungen erzielt, ohne jedoch die Form aufzulösen. Oft suchte er den Reiz des Skizzenhaften und Unvollendeten und arbeitete die Figuren nur z. T. aus dem Block heraus. Seine Bildnisse zeigen das Streben nach genauer Wiedergabe des seel. Ausdrucks. Entscheidend geprägt wurde sein Schaffen von seiner Schülerin, Mitarbeiterin und Geliebten C. Claudel. R. gab der Entwicklung der modernen Plastik wesentl. Impulse. Die meisten seiner Werke befinden sich im R.-Museum in Paris.
Hauptwerke (wenn nicht anders angegeben in Bronze): Das Höllentor (1880 ff., unvollendet; verselbstständigte Details u. a. Eva [um 1881], Denker [1880-1900]); Die Bürger von Calais (1884-86, 1895 in Calais aufgestellt); Der Kuss (Marmor, 1886); Der Gedanke (Marmor, 1886); Denkmal für V. Hugo (1896); Denkmal für Balzac (1893-97).
Literatur:
Schmoll, J. A.,gen. Eisenwerth: R. u. Camille Claudel. München 1994, Nachdr. ebd. 1995.
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Ansicht: Rodin