Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Robinson Crusoe
Robinson Crusoe['rɔbɪnsn 'kru:səʊ], Held des Reise- und Abenteuerromans von D. Defoe (1719), der damit die Gattung der Robinsonade begründete. R. C. verbringt nach einem Schiffsuntergang 28 Jahre auf einer Insel in der Orinocomündung; in dem als »edlen Wilden« bezeichneten Kannibalen Freitag findet er einen getreuen Diener. Die Anregung erhielt Defoe hauptsächlich durch den Bericht (1712) des Kapitäns W. Rogers über das Leben des ausgesetzten Matrosen A. Selkirk 1704-09 auf der menschenleeren Juan-Fernández-Insel Más a Tierra (heute Róbinson Crusoe). Defoe folgte mit der Geschichte des religiös geläuterten, zu Gott und zu bürgerl. Pragmatik zurückfindenden Helden dem Vorbild der puritan. geistigen Autobiographie und legte den Grundstein für den bürgerlich-realist. Roman. Bed. Nachahmer Defoes war J. G. Schnabel.
Literatur:
Watt, I.: Myths of modern individualism. Faust, Don Quixote, Don Juan, R. C. Cambridge u. a. 1996.
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