Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Rhodos
Rhọdos,1) größte Insel des Dodekanes, Griechenland, vor der SW-Küste Kleinasiens, 78 km lang, bis 35 km breit, 1 398 km2, 87 800 Ew., hügelig bis gebirgig, im Ataviros 1 215 m ü. M. Ölbaumpflanzungen, Anbau von Reben, Zitrus- u. a. Früchten; Fremdenverkehr. Hauptort ist R., an der N-Spitze der Insel. Bed. Ruinenstätten sind Lindos und Kameiros.
Geschichte: Schon in myken. Zeit besiedelt; um 1000 v. Chr. von Dorern besetzt; die Stadt R. entstand 408/407 v. Chr., um 300 v. Chr. wurde der Koloss von Rhodos errichtet; Blütezeit der Insel als See- und Handelsmacht und Bundesgenosse Roms im 2./1. Jh. v. Chr. Später Teil des Byzantin. Reichs, in der zweiten Hälfte des 7. Jh. arabisch; kam 1309 an den Johanniterorden, 1522/23 zum Osman. Reich; 1912 mit dem Dodekanes von Italien besetzt, 1923 förmlich durch die Türkei an Italien abgetreten; 1943-45 von dt. Truppen besetzt; fiel 1947 an Griechenland.
Literatur:
Rochford, N.: Landschaften auf R. Aus dem Engl. London 1987.
Gallas, K.: R. Köln 41988.
2) Hptst. von 1) und des grch. Nomos Dodekanes, 41 400 Ew.; Sitz eines grch.-orth. Erzbischofs, Museen; hydrobiolog. Inst. mit Aquarium; Fremdenverkehr; Handels-, Passagierhafen, internat. Flughafen.- Spärl. Reste der antiken Stadt. Aus der Johanniterzeit blieb die »Ritterstadt« mit neuem Ordenshospital (15. Jh.) und Großmeisterpalast (von den Italienern im ursprüngl. Zustand des 14. Jh. aufgebaut) erhalten. An der Ritterstraße liegen die »Herbergen« (Versammlungsräume der Ritter-Landsmannschaften). Die mittelalterl. Altstadt wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
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