Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Rhesusfaktor
Rhesusfaktor(Rh-Faktor), neben dem AB0-Blutgruppensystem wichtiger Teilfaktor (Hauptantigen) eines Systems erbl. Blutkörperchenmerkmale des Menschen (Blutgruppen). Der R. wurde 1940 von K. Landsteiner und A. S. Wiener entdeckt. Die häufigsten an der Erythrozytenmembran lokalisierten Rh-Antigene werden als C, D, E, c und e bezeichnet. Entscheidend für die Unterteilung in Rh-positives und Rh-negatives Blut ist das Vorhandensein der antigenen Eigenschaft D; die Träger werden als rhesuspositiv (Rh oder Rh+) bezeichnet, Genotyp DD oder Dd; rd. 85 % aller weißen Menschen. Individuen mit dem Genotyp dd werden als rhesusnegativ (rh oder Rh—) bezeichnet. Die Transfusion von rhesuspositivem Spenderblut auf rhesusnegative Empfänger kann durch die Bildung von Rh-Antikörpern (Anti-Rh; Anti-D) bei späteren Transfusionen zu lebensbedrohl., hämolytischen Transfusionsreaktionen führen. Ebenso kann eine rhesusnegative Schwangere auf das rhesuspositive Blut des Fetus Rh-Antikörper bilden, die v. a. bei einer späteren Schwangerschaft mit einem rhesuspositiven Kind bei diesem zu schweren hämolyt. Krisen führen. Deshalb wird bei rhesusnegativen Müttern von rhesuspositiven Kindern eine Anti-D-Prophylaxe durchgeführt.
Rhesusfaktor(Rh-Faktor), neben dem AB0-Blutgruppensystem wichtiger Teilfaktor (Hauptantigen) eines Systems erbl. Blutkörperchenmerkmale des Menschen (Blutgruppen). Der R. wurde 1940 von K. Landsteiner und A. S. Wiener entdeckt. Die häufigsten an der Erythrozytenmembran lokalisierten Rh-Antigene werden als C, D, E, c und e bezeichnet. Entscheidend für die Unterteilung in Rh-positives und Rh-negatives Blut ist das Vorhandensein der antigenen Eigenschaft D; die Träger werden als rhesuspositiv (Rh oder Rh+) bezeichnet, Genotyp DD oder Dd; rd. 85 % aller weißen Menschen. Individuen mit dem Genotyp dd werden als rhesusnegativ (rh oder Rh—) bezeichnet. Die Transfusion von rhesuspositivem Spenderblut auf rhesusnegative Empfänger kann durch die Bildung von Rh-Antikörpern (Anti-Rh; Anti-D) bei späteren Transfusionen zu lebensbedrohl., hämolytischen Transfusionsreaktionen führen. Ebenso kann eine rhesusnegative Schwangere auf das rhesuspositive Blut des Fetus Rh-Antikörper bilden, die v. a. bei einer späteren Schwangerschaft mit einem rhesuspositiven Kind bei diesem zu schweren hämolyt. Krisen führen. Deshalb wird bei rhesusnegativen Müttern von rhesuspositiven Kindern eine Anti-D-Prophylaxe durchgeführt.