Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Rheinbund
Rheinbund,1) (frz. Alliance du Rhin) am 15. 8. 1658 in Frankfurt am Main zw. dt. Fürsten (bis 1665 Mainz, Trier, Köln, Pfalz-Neuburg, Münster, Hessen-Kassel, Braunschweig-Lüneburg, Brandenburg u. a.), dem schwed. König (als Herzog von Bremen und Verden) und Frankreich geschlossenes Bündnis; verstärkte den frz. Einfluss im Hl. Röm. Reich; aufgelöst am 15. 8. 1668.
2) (frz. Confédération du Rhin) Konföderation von zunächst 16 dt. Fürsten unter frz. Protektorat. Die R.-Akte (12. 7. 1806) ermöglichte es Napoleon I., für seine Feldzüge auf die Truppen der R.-Staaten zurückzugreifen, die ihrerseits von der Mediatisierung bisher unangetasteter Reichsstände profitierten. Die wichtigsten Mitgl. waren die Besitzungen des ehem. Erzkanzlers und Fürstprimas des R., Karl Theodor von Dalberg, die neu erhobenen Königreiche Bayern und Württemberg, die neu erhobenen Großherzogtümer Baden, Hessen-Darmstadt, Kleve, Berg und das zum Herzogtum aufgewertete Nassau. Am 1. 8. 1806 erklärten die R.-Staaten ihren Austritt aus dem Hl. Röm. Reich (6. 8. Niederlegung der Röm. Kaiserwürde durch Franz II.). Bis 1808 traten zahlr. weitere Staaten dem R. bei (u. a. Großherzogtum Würzburg, Königreich Sachsen, Königreich Westfalen). Der R. löste sich im Okt. 1813 auf.
Literatur:
Fehrenbach, E: Traditionale Gesellschaft u. revolutionäres Recht. Göttingen 31983.
Sauer, P.: Napoleons Adler über Württemberg, Baden u. Hohenzollern. Südwestdeutschland in der Rheinbundzeit. Stuttgart u. a. 1987.
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