Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Restaurierung
Restaurierung [lat.], Wiederherstellungsmaßnahmen an beschädigtem oder verfallenem Kunst- und Kulturgut mit dem Ziel, die ästhet., künstler. und histor. Werte zu bewahren und lesbar zu machen. R. erfolgt auf der Basis der krit. Interpretation des Kunstwerkes und endet dort, wo die Hypothese beginnt (Charta von Venedig, 1964).
R. erfolgt i. d. R. durch farbl. und plast. Ergänzungen von Fehlstellen sowie durch Korrektur oder Entfernung früherer Zutaten aus Überarbeitungen, auch älteren R. oder Renovierungen. Einer R. geht immer die Konservierung, d. h. die rein materielle Sicherung des vorliegenden Bestandes voraus. Während R. Ausnahmecharakter behalten sollte, bedarf Kunst- und Kulturgut kontinuierl. Wartung und Pflege durch Konservierung. Diesbezüglich hat sich neuerdings die Präventivkonservierung, die das Objektumfeld mit einbezieht, fest etabliert. Von R. ist ebenso begrifflich zu trennen Renovierung als die erneuernde Instandsetzung und Rekonstruktion als die Wiedererrichtung verlorener Substanz aufgrund erhaltener Dokumente.
Die jeder Erhaltungs- und R.-Maßnahme vorausgehende Objektuntersuchung stellt die durch natürl. Alterung, biolog. Zerstörung und ungünstige klimat. Einflüsse bewirkte Materialdegradation sowie die von Menschenhand verursachten Veränderungen und Beschädigungen fest. Die damit verbundene Bestimmung der Werkstoffe und Herstellungsweise des Kunstwerkes stützt sich heute auf ein breites Spektrum naturwiss. Analyseverfahren. Auf dieser Grundlage entsteht das restaurator. Behandlungskonzept. Die Untersuchungsergebnisse, der Vorzustand, die vorgenommenen R.-Maßnahmen, die verwendeten Materialien und der Endzustand werden schriftlich und bildlich dokumentiert. Die technolog. Untersuchung und R.-Dokumentation beinhaltet i. d. R. kunsttechn. Aussagen und bietet der Kunstwiss. wertvolle Hinweise für die Biographie, Zuschreibung und Datierung eines Kunstwerkes.
R. werden meist in den R.-Werkstätten der Denkmalpflegeämter und Museen durch Restauratoren ausgeführt. Es haben sich versch. Spezialisierungsrichtungen entwickelt: R. in den Bereichen Gemälde, polychrome Skulptur, mobile und immobile Innenausstattung, Wandmalerei, Architekturpolychromie, Stein, Keramik, Glas, Textilien, Leder, Möbel, Holz, Metall, Musikinstrumente, techn. Kulturgut (z. B. Industriedenkmale), Papier, Schriftgut, Grafik, Fotografie und Datenträger. Die R.-Problematik z.B. bei ethnolog. und kunsthandwerkl. Objekten oder archäolog. Grabungsfunden führte zu weiteren Spezialisierungen. Neu ist der R.-Bereich moderner und zeitgenöss. Kunst, einschließlich der neuen Medien, sowie die Konservierung und R. von Tonträgern.
Restaurierung [lat.], Wiederherstellungsmaßnahmen an beschädigtem oder verfallenem Kunst- und Kulturgut mit dem Ziel, die ästhet., künstler. und histor. Werte zu bewahren und lesbar zu machen. R. erfolgt auf der Basis der krit. Interpretation des Kunstwerkes und endet dort, wo die Hypothese beginnt (Charta von Venedig, 1964).
R. erfolgt i. d. R. durch farbl. und plast. Ergänzungen von Fehlstellen sowie durch Korrektur oder Entfernung früherer Zutaten aus Überarbeitungen, auch älteren R. oder Renovierungen. Einer R. geht immer die Konservierung, d. h. die rein materielle Sicherung des vorliegenden Bestandes voraus. Während R. Ausnahmecharakter behalten sollte, bedarf Kunst- und Kulturgut kontinuierl. Wartung und Pflege durch Konservierung. Diesbezüglich hat sich neuerdings die Präventivkonservierung, die das Objektumfeld mit einbezieht, fest etabliert. Von R. ist ebenso begrifflich zu trennen Renovierung als die erneuernde Instandsetzung und Rekonstruktion als die Wiedererrichtung verlorener Substanz aufgrund erhaltener Dokumente.
Die jeder Erhaltungs- und R.-Maßnahme vorausgehende Objektuntersuchung stellt die durch natürl. Alterung, biolog. Zerstörung und ungünstige klimat. Einflüsse bewirkte Materialdegradation sowie die von Menschenhand verursachten Veränderungen und Beschädigungen fest. Die damit verbundene Bestimmung der Werkstoffe und Herstellungsweise des Kunstwerkes stützt sich heute auf ein breites Spektrum naturwiss. Analyseverfahren. Auf dieser Grundlage entsteht das restaurator. Behandlungskonzept. Die Untersuchungsergebnisse, der Vorzustand, die vorgenommenen R.-Maßnahmen, die verwendeten Materialien und der Endzustand werden schriftlich und bildlich dokumentiert. Die technolog. Untersuchung und R.-Dokumentation beinhaltet i. d. R. kunsttechn. Aussagen und bietet der Kunstwiss. wertvolle Hinweise für die Biographie, Zuschreibung und Datierung eines Kunstwerkes.
R. werden meist in den R.-Werkstätten der Denkmalpflegeämter und Museen durch Restauratoren ausgeführt. Es haben sich versch. Spezialisierungsrichtungen entwickelt: R. in den Bereichen Gemälde, polychrome Skulptur, mobile und immobile Innenausstattung, Wandmalerei, Architekturpolychromie, Stein, Keramik, Glas, Textilien, Leder, Möbel, Holz, Metall, Musikinstrumente, techn. Kulturgut (z. B. Industriedenkmale), Papier, Schriftgut, Grafik, Fotografie und Datenträger. Die R.-Problematik z.B. bei ethnolog. und kunsthandwerkl. Objekten oder archäolog. Grabungsfunden führte zu weiteren Spezialisierungen. Neu ist der R.-Bereich moderner und zeitgenöss. Kunst, einschließlich der neuen Medien, sowie die Konservierung und R. von Tonträgern.