Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Resonanz
Resonạnz[lat.] die,
1) Chemie: die Mesomerie.
2) Physik, Technik: urspr. nur das Mitklingen, allg. das Mitschwingen eines schwingungsfähigen Systems (Resonator), wenn es durch periodisch veränderl. Kräfte mit einer Frequenz erregt wird, die einer Eigenfrequenz (Eigenschwingung) des Systems gleich oder fast gleich ist; diese Frequenz wird als R.-Frequenz bezeichnet. Die Amplitude der so erzwungenen Schwingungen hängt wesentlich von den Dämpfungseigenschaften (z. B. Reibung, elektr. Widerstand) des Resonators und vom Frequenzunterschied zw. erregtem und erregendem System ab. Der größte Wert wird erreicht, wenn die erregende Frequenz gleich der R.-Frequenz des erregten Systems ist. In diesem Fall kann der Resonator so stark schwingen, dass er sich in einer R.-Katastrophe zerstört.
Resonanzfähig sind z. B. Metall- und Glasstücke, gespannte Saiten, eingeschlossene Luft, Atome und Moleküle in elektromagnet. Feldern. Die Wirkungsweise vieler Musikinstrumente beruht auf der R. In der Nachrichtentechnik wird die R. elektr. Schwingkreise zur Erzeugung und Trennung von elektr. Schwingungen verwendet. Im Maschinenbau und in der Bautechnik ist die Untersuchung von Anlagen auf mögl. R. wichtig, um eine R.-Katastrophe zu verhindern.
In der Elementarteilchenphysik bezeichnet man kurzlebige Zwischen- oder Anregungszustände von Hadronen als R., R.-Teilchen oder R.-Zustände, die bei hochenerget. Stoßprozessen auftreten (Massenresonanzen).
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