Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Reifen
Reifen, 1) der Teil eines Rads, der die Felge umgibt und Umfangskräfte für Antrieb und Bremsen des Fahrzeugs sowie Seitenkräfte bei Kurvenfahrt auf die Fahrbahn überträgt. Der Luft-R. besteht aus einem mit Luft füllbaren Schlauch, der von der Decke (Mantel) umschlossen wird. Schlauchlose R. erfordern luftdichte Felgen. Die Lauffläche der Decken ist je nach Verwendungszweck profiliert. Profil und Gummimischung sind wesentlich für den Kraftschluss bei Nässe, Eis und Schnee. Im Unterschied zum früher üblichen Diagonal-R. hat die Karkasse (Unterbau) des Gürtel-R. (Radial-R.) radialen Fadenverlauf; außerdem liegt zw. Karkasse und Lauffläche eine Verstärkungseinlage (Gürtel). Gürtel-R. zeichnen sich durch bessere Kraftübertragung, geringeren Rollwiderstand und bessere Bodenhaftung (Hochgeschwindigkeitsverhalten) aus, dämpfen Fahrbahnunebenheiten aber etwas schlechter als Diagonal-R. Schlauchlose R. (die Decke dichtet unmittelbar am Felgenrand) haben längere Lebensdauer durch Wegfall der Reibung zw. Schlauch und Decke.
Bei R.-Profilen wird gute Seitenführung mit durchlaufenden Längsrillen, Griffigkeit und Verzahnung im weichen Boden durch große Stollen erreicht, i. d. R. werden Kombinationen von Rippen und Rillen oder Rillen in Zickzackform angewendet. Für winterl. Fahrbedingungen werden M+S-Profile (engl. mud and snow) verwendet, auch Spikes-R., bei denen in die Lauffläche Hartmetallstifte (Spikes) zur Übertragung von Kräften auf Eis eingesetzt sind (in der Bundesrep. Dtl. seit 1975 verboten). Regen-R. mit »Drainage-Düsen« (Aquajets) sollen das Aquaplaning vermindern. Etwa ab dem Jahr 2000 sollen von allen bedeutenden Reifenfirmen sog. Notlauf-R. angeboten werden, die rd. 200 km Laufstrecke mit bis zu 80 km/h gewährleisten (statt Ersatzrad).
▣ Literatur:
Backfisch, K. P.u. Heinz, D. S.: Das Reifenbuch. Stuttgart 21994.
2) Handgerät der rhythm. Sportgymnastik (Durchmesser 80 bis 100 cm; aus Holz, Kunststoff, Leichtmetall).
Reifen, 1) der Teil eines Rads, der die Felge umgibt und Umfangskräfte für Antrieb und Bremsen des Fahrzeugs sowie Seitenkräfte bei Kurvenfahrt auf die Fahrbahn überträgt. Der Luft-R. besteht aus einem mit Luft füllbaren Schlauch, der von der Decke (Mantel) umschlossen wird. Schlauchlose R. erfordern luftdichte Felgen. Die Lauffläche der Decken ist je nach Verwendungszweck profiliert. Profil und Gummimischung sind wesentlich für den Kraftschluss bei Nässe, Eis und Schnee. Im Unterschied zum früher üblichen Diagonal-R. hat die Karkasse (Unterbau) des Gürtel-R. (Radial-R.) radialen Fadenverlauf; außerdem liegt zw. Karkasse und Lauffläche eine Verstärkungseinlage (Gürtel). Gürtel-R. zeichnen sich durch bessere Kraftübertragung, geringeren Rollwiderstand und bessere Bodenhaftung (Hochgeschwindigkeitsverhalten) aus, dämpfen Fahrbahnunebenheiten aber etwas schlechter als Diagonal-R. Schlauchlose R. (die Decke dichtet unmittelbar am Felgenrand) haben längere Lebensdauer durch Wegfall der Reibung zw. Schlauch und Decke.
Bei R.-Profilen wird gute Seitenführung mit durchlaufenden Längsrillen, Griffigkeit und Verzahnung im weichen Boden durch große Stollen erreicht, i. d. R. werden Kombinationen von Rippen und Rillen oder Rillen in Zickzackform angewendet. Für winterl. Fahrbedingungen werden M+S-Profile (engl. mud and snow) verwendet, auch Spikes-R., bei denen in die Lauffläche Hartmetallstifte (Spikes) zur Übertragung von Kräften auf Eis eingesetzt sind (in der Bundesrep. Dtl. seit 1975 verboten). Regen-R. mit »Drainage-Düsen« (Aquajets) sollen das Aquaplaning vermindern. Etwa ab dem Jahr 2000 sollen von allen bedeutenden Reifenfirmen sog. Notlauf-R. angeboten werden, die rd. 200 km Laufstrecke mit bis zu 80 km/h gewährleisten (statt Ersatzrad).
▣ Literatur:
Backfisch, K. P.u. Heinz, D. S.: Das Reifenbuch. Stuttgart 21994.
2) Handgerät der rhythm. Sportgymnastik (Durchmesser 80 bis 100 cm; aus Holz, Kunststoff, Leichtmetall).