Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Reflexion
Reflexion[lat.] die,
1) Philosophie: die Rückwendung des Subjekts vom wahrgenommenen Gegenstand auf seine eigenen Wahrnehmungs- und Denkakte; z. B. Kants Vernunftkritik als das Hinterfragen der Möglichkeitsbedingungen von Erfahrung.
2) Physik: das Zurückwerfen von mechan. Körpern (Stoß), Teilchen- oder Wellenstrahlung an Grenzflächen oder Grenzschichten zw. zwei Medien. Bei der regulären oder gerichteten R. (Spiegelung) an hinreichend glatten Flächen ist der Einfallswinkel, d. h. der Winkel zw. einfallendem Strahl und der im Einfallspunkt errichteten Flächensenkrechten (Einfallslot), gleich dem R.-Winkel, d. h. dem Winkel zw. reflektiertem Strahl und der gleichen Senkrechten; einfallender Strahl, Flächensenkrechte und reflektierter Strahl liegen in einer Ebene (R.-Gesetz). Das R.-Vermögen (der R.-Grad) eines Stoffes ist das Verhältnis der reflektierten zur auffallenden Strahlungsintensität. Es hängt vom Material, an das die Stoffoberfläche grenzt, von der Oberflächenbeschaffenheit, vom Einfallswinkel, der Lichtwellenlänge und Polarisation ab. Beim Übergang von Licht aus einem optisch dünneren (z. B. Luft) in ein optisch dichteres Medium (z. B. Wasser) mit den Brechzahlen n1 und n2 wird stets nur ein Teil des Lichts reflektiert, der Rest wird absorbiert oder gebrochen (Brechung). Beim Übergang aus dem optisch dichteren in das optisch dünnere Medium (Brechzahlen n1 bzw. n2 < n1) wird ebenfalls ein Teil des Lichts gebrochen, jedoch nur bis zu einem gewissen Einfallswinkel, dem Grenzwinkel der Total-R. αT, für den sin αT = n2 / n1 gilt; bei größeren Einfallswinkeln α1 wird das Licht vollständig reflektiert. Diese Total-R. wird z. B. in R.-Prismen oder in der Glasfaseroptik ausgenutzt. Fällt Licht auf eine raue Fläche, wird es nach allen Seiten gestreut (diffuse R.). - Durch die R. wird i. d. R. der Polarisationszustand der Lichtwelle beeinflusst (Polarisation). - Auf der R. von Schallwellen beruht das Echo.
Reflexion[lat.] die,
1) Philosophie: die Rückwendung des Subjekts vom wahrgenommenen Gegenstand auf seine eigenen Wahrnehmungs- und Denkakte; z. B. Kants Vernunftkritik als das Hinterfragen der Möglichkeitsbedingungen von Erfahrung.
2) Physik: das Zurückwerfen von mechan. Körpern (Stoß), Teilchen- oder Wellenstrahlung an Grenzflächen oder Grenzschichten zw. zwei Medien. Bei der regulären oder gerichteten R. (Spiegelung) an hinreichend glatten Flächen ist der Einfallswinkel, d. h. der Winkel zw. einfallendem Strahl und der im Einfallspunkt errichteten Flächensenkrechten (Einfallslot), gleich dem R.-Winkel, d. h. dem Winkel zw. reflektiertem Strahl und der gleichen Senkrechten; einfallender Strahl, Flächensenkrechte und reflektierter Strahl liegen in einer Ebene (R.-Gesetz). Das R.-Vermögen (der R.-Grad) eines Stoffes ist das Verhältnis der reflektierten zur auffallenden Strahlungsintensität. Es hängt vom Material, an das die Stoffoberfläche grenzt, von der Oberflächenbeschaffenheit, vom Einfallswinkel, der Lichtwellenlänge und Polarisation ab. Beim Übergang von Licht aus einem optisch dünneren (z. B. Luft) in ein optisch dichteres Medium (z. B. Wasser) mit den Brechzahlen n1 und n2 wird stets nur ein Teil des Lichts reflektiert, der Rest wird absorbiert oder gebrochen (Brechung). Beim Übergang aus dem optisch dichteren in das optisch dünnere Medium (Brechzahlen n1 bzw. n2 < n1) wird ebenfalls ein Teil des Lichts gebrochen, jedoch nur bis zu einem gewissen Einfallswinkel, dem Grenzwinkel der Total-R. αT, für den sin αT = n2 / n1 gilt; bei größeren Einfallswinkeln α1 wird das Licht vollständig reflektiert. Diese Total-R. wird z. B. in R.-Prismen oder in der Glasfaseroptik ausgenutzt. Fällt Licht auf eine raue Fläche, wird es nach allen Seiten gestreut (diffuse R.). - Durch die R. wird i. d. R. der Polarisationszustand der Lichtwelle beeinflusst (Polarisation). - Auf der R. von Schallwellen beruht das Echo.